MG Cyberster Heck/Seite
Trend
Stürmischer Herbst

Die Neuheiten am Automarkt – Teil 1

Der Herbst wird aufregend. Heiße Winde aus dem Süden, Blitze aus dem Fernen Osten und ein kompaktes Hoch aus dem Westen. Und, Sie werden es erahnen, es ist damit nicht das Wetter gemeint. Die Ingenieure und Designer waren wieder kreativ und fleißig. Die Verantwortlichen, die die Kreationen abnicken, natürlich auch. Ein stürmischer Automobilherbst steht uns also bevor. Um es mit den Worten, oder zumindest der Tonalität des legendären Heinz Prüller zu sagen: Sie erinnern sich, die letzten Jahre waren nicht ganz leicht. Zuerst war da Corona, dann der Mangel an Halbleiter-Chips. Ja, die Welt ist auch in der Gegenwart nicht frei von Krisen. Eindeutig nicht. Aber die Autobauer geben wieder mit spannenden Neuheiten Gas, was zumindest für uns ein kleiner Silberstreif am Horizont ist.

Die heißesten Neuheiten auch auf

Tatsächlich handelt es sich beim Auto-Herbst des Jahres 2024 um ein globales Ereignis. Natürlich sind auch die in letzter Zeit so omnipräsenten chinesischen Hersteller mit von der Partie. Europa muss sich allerdings keineswegs verstecken. Auch die Japaner haben einige Pfeile im Köcher. Insgesamt braut sich eine interkontinentale Bouillabaisse aus allerlei Segmenten, Größen und Antriebsformen zusammen. Letztere werden auch vom neuen Alfa Romeo Junior gut kombiniert. Der kleinste Alfa, der seinen Geburtsnamen trotz Verzicht auf Ehe nicht mehr innehat, ist nämlich als Benziner mit Mild-Hybrid und als reiner Elektriker erhältlich. Der kleine Italiener ist nicht nur bei der Wahl des Kraftstoffs variabel, sondern auch bei der Leistung (136 bis 280 PS) und der Anzahl der angetriebenen Achsen. Designtechnisch ist er, ganz markentypisch, über alle Zweifel erhaben. Das Scudetto, wie der dreieckige Kühlergrill auch genannt wird, steht steil im Wind. Die Felgen sind grazil, der rote Lack ist lasziv.

Alfa Romeo Junior Front/Seite in Fahrt

Alfa Romeo Junior

Der Herbst wird also auch richtig heiß, aber natürlich auch richtig stürmisch. Dafür sorgt der MG Cyberster. Lange Haube, kurzes Heck, kompakte Fahrgastzelle, Stoffverdeck. Damit steht er in bester Markentradition, denn der Uropa des Elektro-Roadsters, der MG B, ist einer der wohl beliebtesten Klassiker überhaupt. Die Flügeltüren sind ein Hingucker, antriebsseitig greift der Exilbrite auf zwei Varianten zurück: einen Heckmotor mit 340 PS oder Allradantrieb mit 544 PS. Trotz guter Fahrleistungen und spektakulärem Design soll der Cyberster nicht die Geldbörsen seiner Kunden sprengen.

MG Cyberster Front/Seite

MG Cyberster

Eine ähnliche Herangehensweise zeigt Dacia mit dem neuen Duster. Klar, günstig ist der Rumäne, aber in seiner dritten Generation ist der Duster auch richtig cool. Die Karosserie setzt auf waagerechte Linien und Beplankung aus Recyclingmaterial. Unter der Haube des Duster werkt entweder ein Vollhybrid mit 140 PS und Automatikgetriebe oder ein 1,2 Liter großer Dreizylinder-Benziner mit 130 PS und Mild-Hybrid-Technik. Dieser ist auch mit Allradantrieb erhältlich. Dank einer Bodenfreiheit von 22 Zentimetern und einem Böschungswinkel von 31 Grad vorne sowie 36 Grad hinten wird der Duster zum Spezialisten für leichtes und mittelschweres Gelände.

Dacia Duster Seite

Dacia Duster

Dort fühlt sich auch der Range Rover wohl. Das ist an sich keine Besonderheit, die kommt nämlich beim Antrieb. Nach Mild- und Plug-in-Antrieben kommt das englische Gelände-Urgestein auch als reine Elektroversion. Der Range Rover Electric ist kantig wie eh und je und dank des verzögerungsfreien Antriebs auch wunderbar fürs Gelände geeignet. Außerdem soll der lautlose Range Rover eine Wattiefe von 85 Zentimetern besitzen. Flussdurchfahrten sind also kein Problem. Für eine schnelle Akkuladung sorgt die 800-V-Technologie, die auch den Porsche Macan Electric zum Helden der Ladesäule macht.

Range Rover Electric Front/Seite in Fahrt

Range Rover Electric

Bestseller reloaded

Die erste Generation des SUV wurde über 800.000 Mal verkauft. Trotzdem hat man beim Porsche Macan Electric keinen Stein auf dem anderen gelassen – ihn gibt es nur noch rein elektrisch. Optisch reiht er sich nahtlos ins Porsche-Portfolio ein. Und bei den Fahrleistungen beseitigt er letzte Zweifel, sofern es welche gegeben hätte. Den Standardsprint schafft der Macan in 3,3 Sekunden, wenn man das Topmodell mit dem irreführenden Beinamen Turbo ordert. Das leistet nämlich stolze 637 PS, allerdings ist auch der Basis-Macan mit 408 PS nicht schwach auf der Brust.

Porsche Macan Front/Seite in Fahrt

Porsche Macan Electric

Ebenfalls elektrisch, aber doch ganz anders, ist der Toyota bZ3. Während Toyotas Elektro-Erstlingswerk bZ4X ein klassisches SUV ist, gibt sich der bZ3 als Limousine. Das ist besonders im Falle des Elektroantriebs eine gute Idee. Immerhin sind flache Karosserien in der Regel aerodynamischer und erhöhen damit auch die Reichweite. Für den Stromspeicher hat sich Toyota mit dem Batteriegiganten BYD zusammengetan. Der Toyota bZ3 hat nämlich die sogenannte Blade-Batterie verbaut.

Toyota bZ3 Seite/Front

Toyota bZ3

Wenn wir schon bei BYD sind: Der chinesische Hersteller ergänzt den heimischen Automarkt um den Seal U, der als reiner Elektriker, aber auch als Plug-in-Hybrid verfügbar ist. Unabhängig vom Antrieb sind die SUVs aus Fernost bereits in der Basis sehr gut ausgestattet und, anders kann man es nicht sagen, exzellent verarbeitet. Mit witzigen Gimmicks, wie dem drehbaren Bildschirm, überzeugt der Chinese auch abseits konventioneller Werte. Der vielleicht größte Vorteil des BYD Seal U ist aber seine faire Bepreisung.

BYD Seal U Front/Seite in Fahrt

BYD Seal U

Diesen Punkt teilt er sich mit dem neuen Suzuki Swift. Dieser ist ein Kleinwagen, wie er im Buche steht. Unter vier Meter lang, rund eine Tonne leicht und einfach in der Handhabung. Den Technik-Überschmäh überlässt Suzuki anderen, der Swift funktioniert einfach. An modernen Features fehlt es ihm trotzdem nicht. Die Smartphoneintegration ist genauso zeitgemäß wie die Assistenzsysteme und der Mild-Hybrid-Antrieb. Wichtig für unser Land der Berge: Es gibt den Suzuki Swift nach wie vor mit Allradantrieb.

Suzuki Swift Front/Seite in Fahrt

Suzuki Swift

Den hat der Alpine A290 nicht, aber ähnlich kompakte Abmessungen. Mit dem zweiten Modell der jüngeren Markengeschichte schielen die Franzosen auf ambitionierte Fahrerinnen und Fahrer, die sich auf das Elektrothema einlassen. Nachteile gibt es keine, immerhin hat Alpine ganz markentypisch bei den Kilos gespart. Der 218 PS starke A290 bringt somit nur gut 1,4 Tonnen auf die Waage, was keinen nennenswerten Unterschied zu anderen Sportlern im Segment darstellt. Optisch haut der Gallier ordentlich auf den Putz: Die Designer haben sich eindeutig von den 70ern und 80ern inspirieren lassen. Trotzdem ist der Alpine nicht klassisch Retro, sondern Cyberpunk. Die Vierfache-X-Signatur ist einzigartig und gibt dem Franzosen auch bei Dunkelheit eine charakteristische Optik.

Alpine A290 Front/Seite in Fahrt

Alpine A290

Sein enger Verwandter Renault 5 ist, entgegen der Vorstellung, ein grundverschiedenes Auto. Mit Coolness und ausgeprägtem Lifestyle-Fokus versprüht der 5 E-Tech electric genannte Kleinwagen Pariser Chic in nahezu jeder europäischen Großstadt. Mit seiner 52 Kilowattstunden großen Batterie kommt er rund 400 Kilometer weit. Oder man betreibt seinen Haushalt mit dem Strom. Der Renault 5 unterstützt nämlich bidirektionales Laden, er kann also als Energiespeicher für den Haushalt verwendet werden – beispielsweise, um überschüssige Energie aus einer Photovoltaikanlage zu speichern.

Renault 5 Seite/Front

Renault 5