Skoda Octavia RS iV
Trend
Doppelherzen

Der Spagat zwischen Verbrenner und Elektro.

Die E-Mobilität kann wunderbar sein - für manche Menschen. Menschen, die größtenteils Kurzstrecken fahren und die Ladestopps für Langstrecken einplanen können. Wenn man allerdings auf der Langstrecke einen berufsgeschuldeten Zeitdruck hat, kann man auf das Worst-Case-Szenario einer belegten Ladestation verzichten. Da wird der herkömmliche Zapfhahn zum besten Freund und Befreier aus der misslichen Lage. Das hat sich vermutlich auch unsere Regierung gedacht und fördert eben auch Plug-In-Hybride und E-Autos, die über einen verbrennergetriebenen Reichweitenverlängerer verfügen. Mit 2.500 € ist die Hybrid-Förderung exakt halb so hoch, wie jene von reinen Elektroautos. Außerdem dürfen sich Plug-in-Hybrid-Käufer über weitere finanzielle Zuckerl freuen, denn es gibt keine NoVA zu zahlen, außerdem wird die leistungsbezogene Versicherungssteuer nur anhand des Verbrennungsmotors berechnet. Der neue VW Tiguan eHybrid hat beispielsweise 245 PS. Bei der Versicherungssteuer zahlt man allerdings nur die 150 PS, die der Verbrennungsmotor spendiert. Das Sparpotenzial? Groß!

Cupra Formentor

Stellen Sie sich vor, Sie sind gerade auf Mallorca unterwegs. Sie fahren in einem Auto in Richtung Norden, so weit, bis es nicht mehr weitergeht. Dann kommen Sie auf eine wundervoll geschwungene Straße, an deren Ende ein Leuchtturm steht. Die Szenerie ist malerisch, der Wind wird rauer, sie sind am Cap Formender. Dieser Ort wird von den Einheimischen auch „Treffpunkt der Winde“ genannt, die rauen Lüfte und das Wasser haben das Cap bizarr geformt. 

Genau dieser Ort wird zum Namenspatron des neuen Cupra Formentor. Warum? Weil dieser Wagen die Blech gewordene Abnabelung von Mutter Seat ist. Seat benennt Fahrzeuge nämlich immer nach Städten, beispielsweise Ateca. Nur, dass der Ateca Seat und Cupra zugleich ist. Der Formentor ist der erste, eigenständig für die noch so junge Marke entwickelte Wagen. Und das sieht man an jedem Quadratzentimeter seiner athletisch gezeichneten Karosserie. Selten sah ein SUV sportlicher aus, die lange Haube und das extrem muskulöse Heck lassen keinen Zweifel an der dynamischen Veranlagung. 

Trotzdem gibt es weder beim Tanken, noch beim Stammtischgespräch mit Umweltaposteln ein schlechtes Gewissen. Zumindest, wenn man den Formentor als Plug-In-Hybrid ordert. Dessen 245 PS versprechen viel Fahrspaß, deren Herkunft viel Sparspaß. Denn 115 PS davon steuert ein Elektromotor bei, der den flotten Spanier auch über 50 Kilometer bewegen kann. Dann springt der Benziner an. 

Cupra Leon Plug-in-Hybrid

Der Formentor ist der erste Cupra, der nicht als Seat geboren wurde.

Skoda Octavia RS iV

Auch der neue Škoda Octavia wird, in seiner schnellsten Variante, als Plug-In-Hybrid angeboten. Der, traditionsgemäß, RS genannte Tscheche ist als Combi und Limousine zu haben, als Diesel, Benziner und eben als Teilzeitstromer. Das hat große Vorteile, denn der Octavia RS ist ein beliebtes Fahrzeug für schnelle Familienväter, seinem Kofferraum sei Dank. Maxi-Cosi, der große Kinderwagen und allerhand Krimskrams brauchen halt doch mehr Platz als ein Set Golfschläger.

In jedem Fall ist man aber froh, wenn man sich den ein oder anderen Euro sparen kann. Da hilft der Octavia RS iV enorm. Denn Leistung kostet. Hierzulande sind die Kosten für ein paar Pferde mehr sogar horrend. Da freut es den sparsamen Sportfahrer, dass zum einen die Normverbrauchsabgabe wegfällt, zum anderen, dass die monatlichen Kosten erfreulich gering sind. Ganz ehrlich, so günstig ist man noch nie Octavia RS gefahren. Bei der monatlichen leistungsbezogenen Versicherungsabgabe bezahlt man nämlich nicht die vollen 245 PS, sondern nur den Verbrennerteil, 150 PS. 

Bei der Optik gilt beim allen Octavia RS: so dezent wie möglich, so krawallig wie nötig. An der Front dominieren große Lufteinlässe und schwarze Details, das Heck wird von zwei großen Endrohren flankiert. 

Skoda Octavia RS iV

Der Skoda Octavia RS ist traditionell viel sportlicher gezeichnet, als seine zivilen Brüder.

VW Golf GTE

Volkswagen meint es ernst mit der Elektrisierung, sogar der GTI hat einen Stecker. Mit 245 PS egalisiert er die Leistungsdaten des Performance-Modells der Vorgeneration. Nicht schlecht, für einen Sparefroh.

Auch hier teilen sich ein 1,4 Liter großer Benziner mit 150 PS und ein Elektromotor mit 85 Kilowatt die Arbeit. Zum täglichen Pendeln reichen die rund 60 Kilometer Reichweite, die der Golf GTE dank seiner 13 Kilowattstunden großen Batterie ermöglicht. Im Hybridmodus wechseln sich Benziner und Elektromotor ab. Das Spannende dabei: Man kann während der Fahrt nicht nur bewusst den Akku aufladen oder auf Knopfdruck den aktuellen Ladestand halten, sondern sogar eine bestimmte Restreichweite vorgeben. Ist beispielsweise nach einer Fahrt noch eine Etappe in der Innenstadt fällig, kann man bei Fahrtantritt festlegen, dass dort noch 40 Prozent Batteriekapazität benötigt werden. 

Optisch unterscheidet sich der sauberste Golfsportler  mit den blauen Akzenten von GTI und Co. An der Front zieht sich ein blaues Band über die gesamte Breite, darunter macht sich der große Lufteinlass, den alle Sportmodelle tragen, bemerkbar. Am Heck zeigt der GTE als einziges dynamisches Golfmodell keine Endrohre, wohl aber einen Dachspoiler. 

Im Innenraum dominiert die Farbe Blau: an den Sitzen, in der Grafik der digitalen Armaturen und bei der Ambientebeleuchtung. 

VW Golf GTE

Der VW Golf GTE ist wohl die komfortabelste und sparsamste Art, einen Sport-Golf zu fahren.