Der neue MG3 kommt mit Vollhybrid-Antrieb
Dass es die britische Traditionsmarke MG unter asiatischer Führung wieder auf den heimischen Markt geschafft hat, ist ja mittlerweile bekannt – auch, dass der Fokus auf die Elektromobilität gesetzt wurde.
Damit sind die Exilbriten in den letzten Jahren recht gut gefahren. Knapp 2.500 verkaufte Fahrzeuge, über 2.000 davon rein elektrisch betrieben, sind nicht nur ein respektabler Wert. Es macht MG auch zur am schnellsten wachsenden Elektromarke Österreichs. Doch die Marke, die heuer ihr 100-jähriges Bestehen feiert, möchte mehr. Darum verabschiedet man sich vom Slogan "MG Electric", nicht aber von der Elektrifizierung, denn der neue Shootingstar MG3 ist ein Vollhybrid für jedermann – und -frau.
Die MG-Strategie für die nahe Zukunft entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Während das Gros der etablierten Hersteller das jeweilige Portfolio um Kleinwagen erleichtert und den vollen Fokus auf die Elektromobilität setzt, geht man bei MG den umgekehrten Weg. Weg vom mehr oder minder rein elektrischen Anbieter mit einem Fahrzeugangebot, das aufwärts der Kompaktklasse liegt, hin zu einem Kleinwagen mit kraftvollem Hybridantrieb.
Günstig! Und gut?
Damit wirkt er auf den ersten Blick wie ein Exot innerhalb des MG-Portfolios, passt aber perfekt zum Anspruch der Marke: gute Autos zu einem bezahlbaren Preis bauen. Und das mit ordentlich Leistung. Ganze 194 PS bringt der Kleinwagen auf die Straße. Das versprüht sogar ein bisserl GTI-Flair. Das wird durch das Zusammenspiel von einem 102 PS starken Benziner mit der 100 Kilowatt, also 136 PS, starken Elektromaschine erreicht. Diese wird von einer 1,83 kWh großen Batterie mit Strom versorgt.
Interessant ist die Wahl des Getriebes: Eine Dreigang-Automatik leitet die Kraft an die Vorderräder. Das ermöglicht nicht nur gute Fahrleistungen – den Standardsprint schafft er in nur 8 Sekunden –, sondern auch einen geringen Verbrauch. Auf 100 Kilometer soll der kleine MG nur 4,4 Liter Benzin schlucken. Das klingt glaubhaft. Auch, weil der MG3 nur rund 1,3 Tonnen wiegt. Das ist im Jahr 2024 ein guter Wert, wenn man das Mehrgewicht von Batterie, Elektroantrieb, Assistenzsystemen und weiteren sicherheitsrelevanten Komponenten bedenkt.
Optisch punktet der MG3 mit der dynamisch geschnittenen Front und dem schwungvoll gestalteten Heck.
Auffällig unauffällig
Optisch tritt der kleine Exilbrite dezent, aber mit sportlichem Touch auf. Mit 4,11 Metern passt er gerade noch ins sogenannte B-Segment, konkurriert also mit Renault Clio, Toyota Yaris und VW Polo. Mit 293 Litern Kofferraumvolumen und guten Platzverhältnissen auf der Rückbank eignet sich der MG3 auch für intensivere Alltagsnutzung. Er zeigt durchaus pragmatische Charakterzüge, was in diesem Fall als positiv zu bewerten ist. Trotzdem spielt er die Digital-Klaviatur rauf und runter. Vier USB-Anschlüsse, Rückfahrkamera, Smartphoneintegration via Apple CarPlay und Android Auto sowie ein 10,25 Zoll großes Infotainment-Display gehören zur Serienausstattung. Keyless Entry, Lenkrad- und Sitzheizung gibt es optional. Eine Armada an Assistenzsystemen, darunter ein adaptiver Tempomat mit Stauassistent und ein Frontkollisionswarner, sorgt für Sicherheit.
Im Innenraum setzt MG auf ein zentrales Mitteldisplay und ein digitales Cockpit. Bei den wichtigsten Funktionen setzen die Chinesen weiterhin auf haptische Knöpfe.
Insgesamt also ein rundes Paket, das zum vergleichsweise schmalen Taler den Weg in die heimische Garage findet. Während der MG3 erwartungsgemäß schon in der Anschaffung vergleichsweise günstig sein wird, ist er auch bei den laufenden Kosten kein teures Vergnügen – trotz knapp 200 PS. Der Trick: Als Berechnungsgrundlage der motorbezogenen Versicherungsabgabe gilt der Verbrennungsmotor, der ja nur 102 PS leistet. Sparen? Ja, bitte! Aber gerne mit einer ordentlichen Portion Freude.
