VW ID. Buzz Front/Seite in Fahrt mit Anhänger
Service
Das Anhänger-ABC

Wir klären alle Fragen rund um den Anhänger

Wenn der Mensch mehr transportieren möchte, als er kann, nimmt er unter Umständen eine Scheibtruhe – über dem Weißwurstäquator auch Schubkarre genannt. Gibt es noch mehr zu transportieren oder ist der Weg des Transportguts ein weiterer, greift der geneigte Automobilist zum Anhänger.

Alle aktuellen Modelle auch auf

Ein Thema, das bei der Führerscheinprüfung, laut einer nicht repräsentativen Umfrage in der GO! Redaktion, viel Kopfzerbrechen verursacht. Doch keine Sorge, mit der Zeit lernt man den ganzen Zahlendschungel rund um Eigengewicht, Anhängelast und Gesamtgewicht zu durchblicken. Ein Thema, das in der Fahrschule allerdings zu kurz kommt, ist die spannende Frage: Wie ist so ein Anhänger eigentlich versichert?

Ist ein Anhänger auf Österreichs Straßen unterwegs, ist er nur dann mit dem Zugfahrzeug mitversichert, wenn er mit diesem verbunden ist. Er braucht aber auf jeden Fall eine Versicherung – zumindest eine Haftpflichtversicherung, die Personen-, Sach- und Vermögensschäden abdeckt. Die wird nämlich relevant, wenn er nicht mit dem Zugfahrzeug verbunden ist. Und dann stellt sich auch noch die Frage: Was passiert, wenn man teure Sachen transportiert, wie Maschinen, ein Boot oder vielleicht sogar ein Motorrad? Ist das Transportgut überhaupt mitversichert? Die Antwort: Leider nicht durch die klassische Kfz-Versicherung! Wer also Ware transportiert, sollte eine eigene Transportversicherung vor allem bei teuren Schätzchen abschließen.

Anhänger ziehen ist kein Spaß – zumindest nicht immer

Ein Anhänger beeinflusst das Fahrverhalten des Autos ziemlich stark. Besonders beim Einparken und Rangieren wird’s trickreich. Aber auch beim Fahren auf der geraden Strecke kann es mit einer schlecht verteilten Ladung schnell wackeligwerden. Will man also nicht plötzlich mit einem "Hoppla" dastehen, sollte man beim Beladen besonders aufpassen. Tipp: Achtet darauf, die Achslast des Zugfahrzeugs nicht zu überschreiten und den gewichtigsten Teil der Fracht möglichst weit vorne zu positionieren.

VAV

"Die Anhängerversicherung ist in Österreich relativ günstig zu haben. Wir bewegen uns hier für die Haftpflichtversicherung in einem niedrigen, zweistelligen Eurobereich für die Jahresprämie. Das hat den Grund, da normalerweise Schäden, die durch Anhänger passieren, sehr selten sind."

Dipl.-Ing. Christian Sipöcz
Vorstandsmitglied der VAV Versicherung

Wer einen Führerschein der Klasse B hat, darf mit einem Auto bis zu 3,5 Tonnen Gesamtgewicht fahren und einen ungebremsten Anhänger bis zu 750 kg ziehen. Oder aber – jetzt wird’s spannend – man fährt ein Auto, das nur 2 Tonnen wiegt, darf darum einen 1,5-Tonnen-Anhänger dran hängen, weil das Gesamtgewicht des Gespanns nicht über 3,5 Tonnen kommt. Und wer noch die Erweiterung 96 auf dem Führerschein hat, darf sogar einen Anhänger mit einem Gesamtgewicht von bis zu 4,25 Tonnen bewegen. Das ist die goldene Mitte. Wer den "großen Anhängerschein" (BE) hat, darf einen Anhänger und das Zugfahrzeug jeweils mit bis zu 3,5 Tonnen beladen.

Und wie sieht’s bei einem Unfall aus?

Angenommen, der Anhänger ist richtig geladen und man möchte das Auto einparken. Zack – ein kleiner Schubs und ein anderes Fahrzeug hat ein neues Dellen-Design. Was nun? Laut Christian Sipöcz von der VAV Versicherung greift in so einem Fall die Kfz-Haftpflichtversicherung des Zugfahrzeugs. Und falls beim Rückwärtsfahren mal eben das eigene Auto in Mitleidenschaft gezogen wird, greift die etwaige Kaskoversicherung, wenn eine Zusatzdeckung für Anhängerbetriebsschäden vereinbart wurde.

Die Technik grenzt heute beinahe schon an Magie: Autos können fast alleine fahren, das Einparken übernehmen sie mittlerweile auch ganz von selbst, sogar mit Anhänger. Aber was passiert, wenn das Auto selbst den "Schaden" verursacht? Haftet dann der Hersteller des Autos? Christian Sipöcz hat eine klare Antwort: "Natürlich haftet der Autohersteller nicht. Aber wenn man die richtige Versicherung hat, dann übernimmt diese auch den Schaden."

Was kostet’s?

Wer den Anhänger bei der VAV versichert, kann das mit einer Kfz-Haftpflichtversicherung schon für unter zehn Euro im Jahr erledigen. Hat man dann noch einen qualitativ hochwertigen Anhänger, kümmert sich um die Wartung und das Pickerl, hat man den Rest seines Lebens eine Freude.