Ford Puma Front/Seite
Fahrbericht
Mit dem Ford fort

Wir fahren mit dem Ford Puma ans Mittelmeer

Laut Wikipedia ist so ein Puma bis zu 72 km/h schnell, aber wenig ausdauernd. Die Herr- und Damschaften von Ford zeigen Mutter Natur, dass sie es besser können. Der Puma aus dem Hause Ford ist nicht nur wesentlich flotter und ausdauernder als die gleichnamige Wildkatze, sondern hat auch einige Überraschungen an Bord. Und diese Eigenschaften machen ihn zum überzeugenden Urlaubsmobil.

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Wie bitte? Beim Einsatzzweck Urlaub, speziell Familienurlaub, denkt man in erster Linie wohl an den Kuga, oder einen Tourneo. Auch ein Focus Kombi kommt einem in den Sinn – aber nicht das City-SUV. Aber warum eigentlich? Vermutlich, weil das Segment der kleinen SUV landläufig für viel Lifestyle, aber recht wenig Platz steht. Der Puma bestätigt Ersteres, widerlegt aber Zweiteres. Mit einem Kofferraumvolumen von 456 Litern boxt er rund eineinhalb Klassen über der seinen. Besonderer Clou: Unter dem Ladeboden befindet sich die sogenannte Megabox mit einem Volumen von gut 80 Litern. Daran erfreut man sich nicht nur vor dem Urlaub, wenn man mehr Gepäck mitnehmen kann, sondern auch währenddessen. Sie ist nämlich auswaschbar und besitzt sogar einen Stöpsel. Nasse Strandsachen kann man also getrost im Puma transportieren, separiert von allen Polstermöbeln.

An der Megabox erfreut man sich vor dem Urlaub (weil man wesentlich mehr mitnehmen kann), während des Urlaubs (weil nasse Badesachen nicht das ganze Auto befeuchten) und nach dem Urlaub (weil man allerhand Souveniers einpacken kann. Die 2-Liter-Bierflaschen dienen hier natürlich nur als Referenz).

Der Puma ist größer als erwartet

Nun ist also der Tag gekommen, auf den wir schon seit einer gefühlten Ewigkeit hinfiebern: der Abreisetag. Das Auto ist gepackt, kleine Snacks und Getränke zur raschen Bedürfnisstillung hergerichtet, noch einmal kontrolliert, ob die Reisepässe eh da sind. Dann wird losgefahren. Ab in den Süden, zum Meer und zu Calamari fritti. Nach rund zwei Stunden Fahrt sinniert man über den Puma nach. Nicht generell, sondern genau diesen. Ich persönlich würde mich stets für den ST-Line entscheiden, die den sportiven Grundcharakter des Puma noch einmal unterstützt. Nach ein paar hundert Kilometern ist man allerdings glücklich über die Titanium X-Ausstattung. So federt der Puma etwas komfortabler. Die Bang&Olufsen-Anlage ist eine Wucht und eine absolute Empfehlung an alle Puma-Interessenten. Speziell auf der Langstrecke sind solche klassischen Komfortfeatures begrüßenswert. Dazu passt, dass Ford das kompakte SUV seit gut zwei Jahren auch mit Doppelkupplungsgetriebe anbietet. Eine Wohltat im Grenzstau, der aber leider auch nach dem Übertritt nicht nachlässt. Also runter von der Autobahn, ab auf die Landstraße und – juhu – ab in die Berge.

Komfort und Kurve

Diese Strecke überrascht dann auf zweierlei Arten. Erstens sieht man so, dass Kroatien wesentlich mehr als die Küste zu bieten hat. Das Velebit-Gebirge ist ein Traum. Die Aussicht begeistert, noch mehr die Straßenführung. Kurve folgt auf Kurve, was zur zweiten Erkenntnis führt. Der Puma hat trotz komfortorientierter Ausstattung seine Dynamik behalten. Die Lenkung ist angenehm direkt, der leer keine 1,3 Tonnen wiegende Puma erlaubt ehrlichen Fahrspaß. Passend dazu: der Motor. Das nur ein Liter große Aggregat stemmt 155 PS und wird außerdem noch von einem obligatorischen Mild-Hybrid-System unterstützt. Das erhöht die Längsdynamik, aber auch die Effizienz. Und das merkt man am Ende des Tages im Geldbörserl. Nur 6,2 Liter braucht der Ford auf 100 Kilometer. Das ist angesichts des omnipräsenten Stop-and-go-Verkehrs und anschließender Serpentinenpresserei mehr als ordentlich. An dieser Stelle muss die Güte der Sitzmöbel erwähnt werden. Seitenhalt gibt es, ohne aber eingeengt zu sein. Auch nach langen Fahrten bleiben Rückenschmerzen aus.

Trotzdem, nach mehr als 10 Stunden im Auto ist man froh über die Ankunft. Und dann steht der Puma in der Einfahrt, die Sonne an der Adria schmeichelt den Rundungen der Karosserie. Das Rot steht ihm gut, ich persönlich finde ihn aber in Blau noch etwas fescher. Doch das ist nur subjektiv. Objektiv betrachtet ist der Puma in jeder Farbe ein Auto für die große Reise – das unterschreiben wir nach 1.474 Kilometern und 25,5 Stunden hinter dem Steuer mit bestem Gewissen.

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