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"Tod und Leben“ gibt's auch in der Auto-Branche

Den Wienern sagt man ja einen recht morbiden Schmäh nach. Zurecht. Die einen singen über den Zentralfriedhof, die Bestattung hat einen gut funktionierenden Merchandise-Shop und wir befassen uns mit Automarken, die in den letzten 25 Jahren den Löffel abgegeben haben. Aber wo Tod ist, ist auch Leben.

Alle lebendigen Marken auch auf

Wer schon einmal in Tulln an der Donau war, kennt den Kampfjet, der sein Dasein im Kreisverkehr fristet. Der Saab Draken, der zwar nicht so modern wie sein Nachfolger Eurofighter ist, dafür aber auch in der Nacht fliegen kann. Ja, Saab war eine tolle Marke, die viele Ideen aus der Luftfahrt in den Automobilbau übertragen hat. Leider erfolglos. 2016 hat man die Fabrikstore im schwedischen Trollhättan für immer geschlossen.

Saab 9-5

Den Namen Saab gibt es zwar noch, allerdings nur als Flugzeugbau- und Rüstungskonzern. Saab Automobile musste 2011 offiziell Insolvenz anmelden.

Ähnlich erging es der koreanischen Marke Daewoo, die als Teil von GM in Chevrolet aufgegangen ist, nur um kurz darauf komplett aus Europa zu verschwinden. Doppelt gescheitert ist auch Fisker. 2012 mit dem bildschönen Karma, im vergangenen Jahr mit dem eigentlich vielversprechenden Ocean. Tragisch war auch das Ende der Traditionsmarke Rover. Im Jahre 2005 hat MG/Rover Insolvenz angemeldet. Die Markenrechte wurden nach Fernost verkauft.

Zumindest MG ist aber wie der Phoenix aus der Asche emporgestiegen. Seit gut vier Jahren versorgen uns die Exilbriten unter chinesischer Führung mit guten, leistbaren Elektroautos, die auch emotionalen Mehrwert haben. Aktuell steht sogar ein waschechter Sportwagen in den Startlöchern. Wo bei MG zumindest der Name bekannt war, hat man mit BYD eine gänzlich neue Marke am heimischen Markt.

Eine weitere Marke, die dabei ist sich zu etablieren, ist Horwin. Die Marke aus dem niederösterreichischen Kammersdorf erobert mit Elektro-Bikes gerade die Welt. In manchen europäischen Märkten ist das österreichisch/chinesische Joint Venture bereits Marktführer. Geschäftsführer Hanspeter Heinzl freut sich bereits auf den nächsten Meilenstein des Unternehmens: den Senmenti 0, einen Power-E-Roller der nächsten Generation. Dieser wird in naher Zukunft sogar in Österreich gefertigt. Ja, manche Hersteller überleben nicht, aber schaffen Platz für neue, innovative Unternehmen.