Rettet Wasserstoff den Motorsport?
Seit jeher versuchen Hersteller, Alternativen zu den bekannten fossilen Treibstoffen zu finden. In den vergangenen Jahren war der batterieelektrische Antrieb das Allheilmittel, um nachhaltige und umweltfreundliche Mobilität reif für die Zukunft zu machen. Eine Alternative dazu stellt der Wasserstoff dar, an dem unter anderem Toyota noch immer festhält.
Was wie ein zum Rennmobil umgebauter Toyota Corolla aussieht, ist in Wahrheit ein innovativer Technologieträger.
Nachdem die zweite Inkarnation des Brennstoffzellenfahrzeugs Toyota Mirai vor wenigen Wochen das Licht der Welt erblicken durfte, schafft eben diese Technologie nun auch den Weg in die Serie. Mit diesem Erfolg gibt sich der japanische Hersteller nicht zufrieden und experimentiert weiterhin mit Wasserstoff. Das Ziel: Wasserstoff als Treibstoff für einen Verbrennungsmotor.
Der große Unterschied zu herkömmlichen Rennern: Dank der Verbrennung des Wasserstoffs stößt dieser Corolla kein CO2 aus.
Innovationen beginnen meist im Motorsport und werden über Jahre, teilweise sogar Jahrzehnte, optimiert, um eines Tages den Weg in die Serie zu finden. Aktuell findet dieser Prozess bei Toyota in Bezug auf Wasserstofftechnologien statt. Anders als bei sogenannten Fuel Cell Electric Vehicles, bei welchen Wasserstoff in der Brennstoffzelle durch einen chemischen Prozess in Kombination mit Sauerstoff in elektrische Energie umgewandelt wird, verbrennen Wasserstoffmotoren dieses Gemisch. Das Triebwerk verwendet hierbei Wasserstoff statt Benzin, wodurch keine CO2-Emissionen ausgestoßen werden. Toyota verwendet hierbei als Erprobungstriebwerk eine modifizierte Variante des Dreizylinders aus dem GR Yaris, bei dem Kraftstoffversorgungs- und Einspritzsystem angepasst wurden. Da die Verbrennung schneller als bei vergleichbaren Benzinern erfolgt, wird das Ansprechverhalten des Motors deutlich verbessert. Zusätzlich sollen Vibrationen verringert werden, was Fahrgefühl und Rückmeldung des Fahrzeugs steigert.
An dieser mobilen Tankstelle holt sich der Versuchsträger bei Rennen seinen Wasserstoff ab.
Zur Anwendung wird diese innovative Technologie erstmalig beim diesjährigen 24-Stunden-Klassiker im japanischen Fuji kommen. Dabei wird ein allradgetriebener und handgeschalteter Rennwagen auf Basis des Toyota Corolla mit Technik aus dem GR Yaris an den Start gehen. Der Wasserstoff für dieses Vorhaben kommt dabei aus dem Fukushima Hydrogen Energy Research Field. Ob Wasserstoff tatsächlich fossile Brennstoffe ersetzen kann, wird sich allerdings erst zeigen müssen. Bisher konnten keine signifikanten Durchbrüche erzielt werden, doch vielleicht gelingt es Toyota, die Formel zum Erfolg zu finden.
