Mercedes-Benz GLA 250 e
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Stern mit Stecker

Plug-in ist die Devise bei Mercedes-Benz.

Der Stern strahlt hell wie die Sonne - zumindest, wenn es ums Automobil geht. Seit mehr als einem Jahrhundert steht Mercedes-Benz für Luxus und Prestige. Auch das Kompakt-SUV GLA 250 e versprüht, trotz des eher modischen Karosseriesegments, den markentypisch traditionellen Charakter. Das bedeutet ein gefälliges, dennoch edles Design, hochwertige Verarbeitung und vor allem: ein gutes Fahrgefühl. Doch wie stellt der GLA 250 e das an und wie schafft er es, bei allem Traditionsbewusstsein, trotzdem modern zu sein?

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Der Stern verpflichtet

Beginnen wir mal beim Design und dem, was ihn vom Plattformbruder GLB unterscheidet. Während Letzterer nämlich optisch an die legendäre G-Klasse erinnert und auf Wunsch mit sieben Sitzen auftrumpft, geht der GLA den Weg des Lifestylers. Er wirkt eleganter und sportlicher, weniger rustikal. Außerdem lässt der große Stern im Kühlergrill keinen Zweifel an seiner Herkunft. So ehrlich muss man sein, der Vorgänger hatte stets die Anmutung einer aufgebockten A-Klasse. Die aktuelle, zweite GLA-Generation hat da schon eine eigenständigere, mondänere Anmutung. 

Aber genug von der Optik, die sehen wir ja schließlich eh auch auf den Bildern - hin zur Technik.

Der GLA hat in der 250-e-Motorisierung nämlich nicht nur einen Verbrenner, das „e“ im Namen verrät den Elektroanteil - ergo, hier handelt es sich um einen Hybrid. Tatsächlich sogar um die Art von Hybrid, die einem klassischen Elektroauto am nächsten kommt - einen Plug-in-Hybriden. 75 Kilowatt liefert die E-Maschine, dazu kommen 160 PS aus einem 1,3-Liter-Benziner. Daraus resultiert eine Systemleistung von 218 PS. Das an sich wäre ja schon sehr unterhaltsam, gerät aber in Vergessenheit, wenn die 450 Newtonmeter entfesselt werden. Elektrotypisch sind die nämlich stets parat, was die Vorderreifen hier und da zur Verzweiflung bringt. Dann wimmern sie, bis sich der Fahrer erbarmt und vom Gas geht. Mercedes setzt beim Plug-in-Hybriden nämlich auf Vorderradantrieb, das Mehrgewicht eines Allrads wurde zugunsten der Ökologie gestrichen. Und zugunsten des Fahrspaßes, denn der GLA biegt überaus munter ums Eck. Der GLA 250 e ist antriebsbedingt eh schon kein Fliegengewicht, da würde ein Allradantrieb vermutlich das Gewichtsfass zum Überlaufen bringen. 

Mercedes-Benz GLA 250 e

Eine klassische SUV-Silhouette, modernste Antriebstechnik: Diese Kombination findet man im Mercedes GLA 250e.

Laderaum

Wenn wir schon beim Überlaufen sind, ab 35 Liter läuft der Tank über, damit fasst er acht Liter weniger, als im konventionellen GLA. Den Platz nimmt der Elektroanteil des Hybridantriebsstrangs ein, genauer die 15,6 Kilowattstunden große Batterie, ein. Auf Kofferraumvolumen muss man trotz der platzintensiven Hybridtechnik nicht verzichten, lediglich unterhalb des Ladebodens, wo sonst ein Fach wäre, ist kein Platz für Utensilien. Netto fasst die Batterie also 15,6 kWh, brutto sind immer noch 12,5. Damit gehen sich in der Theorie bis knapp 70, in der Praxis immer noch gute 50 Kilometer aus. Dann springt der Verbrenner an. Und genau der ist vielen Kritikern ein Dorn im Auge. 1,7-1,4 l soll der 250 e auf 100 Kilometer verbrauchen, 38-32 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Das ist das Ergebnis nach WLTP. Und genau hier kommen die Kritiker und meinen: Das ist alles Augenauswischerei. Tatsächlich muss es aber heißen: Kommt drauf an. Wenn ich den Plug-in fahre, wie jedes andere Auto auch, dann verbraucht man natürlich mehr. Wenn ich aber das nutze, was mit der GLA bereitstellt - also Batterie, e-Maschine und ein Ladekabel, dann komm ich bei der täglichen Pendelei nicht auf eineinhalb Liter, sondern auf null, weil der Motor erst gar nicht anspringt. Außer ich fahr‘ im tiefsten Winter, denn am besten heizt sich so ein Auto halt immer noch durch die Abwärme von einem Verbrennungsmotor.

Der Mercedes-Benz GLA 250 e ist also ein Mercedes alter Schule, verwöhnt mit modernstem Infotainment und einem Sprachassistenten, mit dem man tatsächlich gerne plaudert. Die Materialqualität sowie die Verarbeitung gsind mustergültig. Trotzdem schafft er es, in der schnelllebigen Autowelt am Ball zu bleiben - mit der Kombination aus der momentan angesagten Kompakt-SUV-Karosserie und dem Plug-in-Hybridantrieb.

Mercedes-Benz GLA 250 e

Gut verarbeitet und top gestylt. Der GLA-Innenraum wird von hochauflösendend Bildschirmen und edlen Materialien dominiert.