Mini Countryman Front/Seite in Fahrt
Fahrbericht
Liebe auf den zweiten Blick

Meine Zeit mit dem Mini Countryman

Es gibt Autos, die lösen in der Sekunde, in der man sie das erste Mal sieht, einen "Willhaben"-Impuls aus. Weil Design, G´schau, Konzept und vor allem die Chemie sofort passen. Beim neuen Mini Countryman war das nicht so. Zu groß, zu extravagant, zu wenig Mini. Sprich: Die Vorfreude auf den Testtermin war enden wollend. Aber gut. Spannend jedenfalls, wo sich Mini gerade hinentwickelt.

Alles zum Mini Countryman auch auf

Einsteigen und wohlfühlen. Fehlanzeige. Die verwendeten Materialien fühlen sich zwar gut an, aber die Farben sind gewöhnungsbedürftig. Auch dieses unglaubliche Raumgefühl. Fast ein bisserl irritierend. Dazu der 170-PS-Motor. Ohne Plug-in, ohne technologische Spielereien, über die man so gut schreiben und reden kann. Eines ist nach den ersten Kilometern schon klar. Wir werden keine leidenschaftliche Affäre beginnen.

Am nächsten Tag geht’s ab nach Salzburg zu einem Termin. 300 Kilometer hin, 300 Kilometer zurück. Ich öffne die Garage und da steht er. In seiner außergewöhnlichen Farbkombination, genannt "favoured trim", die mir an diesem Morgen gut gefällt. Anders als alles andere steht er selbstbewusst da. Also geht's los. Die erste Überraschung: Ich sage "hey Mini" und das Auto versteht jedes Wort, stellt mein Wunschziel ohne Rückfragen ein und leitet mich hochprofessionell und angenehm. Ohne Drama wird wirklich alles via Sprachsteuerung umgesetzt. Großartig. Die 170 PS des Benziners sind superknackig und eigentlich genau das, was man sich wünscht. Ohne Wenn und Aber.

Der Durchschnittsverbrauch weit unter dem meines letzten Plug-in-Hybriden. Satt liegt er auf der Straße, bremst, lenkt und denkt, wenn man will, ohne überfordert zu werden. Und das Raumgefühl, das mich beim ersten Kontakt fast überfordert hat, wird zum größten Asset. Hohe Sitzposition, Luft, Raum und ein wohliges Gefühl stellt sich ein. Der Countryman ist richtig gut. Gut für Fahrer und Mitfahrer. Gut für zwei komplette Golf-Sets. Gut für 365 Tage im Jahr.

Es vergeht kein Stopp, an dem man mit dem neuen Countryman nicht angesprochen wird. Meistens mit den Worten: „Ziemlich groß für einen Mini“ oder „Das ist ein Mini?“ Und dann ertappe ich mich dabei, wie ich den Mini rechtfertige. All die wunderbaren und scheinbar selbstverständlichen Kleinigkeiten aufzähle, die ihn so besonders machen. Ich gehe bei ihm vorbei – und lächle ihn an. Ich öffne die Garage und freue mich. Ich beende meinen Testtermin und bin irgendwie ein bisserl traurig. Mir fehlt was. Schau’ meinen fast 500 PS starken Plug-in-Hybrid an und denke mir: Großartiges Auto, aber der Countryman ist eigentlich alles, was man braucht – in höchster Qualität, superschön verpackt. Ja, und seitdem konfiguriere ich mindestens einmal die Woche einen Countryman. Mal in Schwarz, mal im „favoured trim“-Design, vergleiche auf godrive.at mit anderen Fahrzeugen und schaue mir Vorführwagen-Preise im Internet an.

Ja, meine Lieben! Manchmal erkennt man die wahre Schönheit erst ein bisserl später.