Lamborghini präsentiert Pläne für die Zukunft.
Nicht zuletzt wegen des strengen EU-Flottengrenzwertes und den saftigen Strafen, welche bei einer Überschreitung drohen, müssen Hersteller umdenken. Vor allem Produzenten von hochperformanten Sportwagen stehen vor einer fast unlösbaren Aufgabe bzw. hohen Strafzahlungen, wenn am Konzept aktuellen Konzept festgehalten wird. Auch bei Lamborghini hängt dieses Thema wie ein Schwert über dem Kopf des Stiers. Präsident und CEO Stephan Winkelmann präsentierte nun „Direzione Cor Tauri“, den Dekarbonisierungsfahrplan für künftige Modelle und den Standort Sant‘ Agata Bolognese.
Bei Cor Tauri handelt es sich um den hellsten Stern im Sternbild Stier und soll sinnbildlich für die Elektrifizierungsstrategie der italienischen Marke stehen, die ihren Grundsätzen dennoch treu bleibt. Der Fokus bei dieser umfangreichen Neuinterpretation soll allerdings auf neuen Technologien und Lösungen liegen, die ein Höchstmaß an Fahrdynamik und Leistung gewährleisten sollen.
„Die Elektrifizierungsstrategie von Lamborghini stellt einen Kurswechsel dar, der durch einen radikal veränderten Kontext bedingt ist. Hiermit möchten wir unseren Beitrag leisten und die Umweltbelastung mit konkreten Projekten weiterhin reduzieren. Unsere Antwort ist ein integrierter Ansatz, der von den Produkten bis zu Standort Sant‘ Agata Bolognese alles umfasst und uns in eine nachhaltigere Zukunft führt, die unserer DNA dennoch treu bleibt“, erklärt Stephan Winkelmann.
Direzione Cor Tauri gliedert sich in insgesamt drei Phasen. Bei Schritt eins steht in den Jahren 2021 und 2022 noch der Verbrennungsmotor im Vordergrund. Hier werden Modelle vorgestellt, welche der aktuellen Erfolgsserie des Unternehmens Tribut zollen. Spannende Designs, technische Innovationen und höchste Fertigungsqualität bilden das Fundament einer Produktpalette, die vom erfolgreichen SUV Urus bis hin zu Sonderserien, wie dem Lamborghini Sián reicht. Letzterer stellt den ersten elektrifizierten Stier dar, der dank Hybrid-Technologie die Hybridisierung eingeleitet hat. Machen wir aber noch einen Schritt zurück, denn es wird noch Modellversionen mit V12-Motor geben, welche der Geschichte der Marke und ihren legendären Fahrzeugen der Vergangenheit und Gegenwart Tribut zollen. Bedeutet, dass das Unternehmen für 2021 die Markteinführung zweier Neuheiten des V12-Modells plant.
Einen Schritt weiter in Richtung Zukunft gehen die Italiener in Phase zwei. 2023 wird das erste Hybridfahrzeug lanciert, bis Ende 2024 wird sogar die komplette Modellpalette elektrifiziert sein. Aufgrund des Mehrgewichts durch Batterie, Elektromotor und diversen anderen Komponenten, wird die Verwendung von Leichtbaumaterialien immer wichtiger, was auch Ingenieure und Techniker vor neue Herausforderungen stellt, da das authentische Lamborghini-Fahrerlebnis erhalten bleiben soll. Durch eine Investition von über 1,4 Milliarden Euro in vier Jahren soll dieser Übergang möglich gemacht werden und eine Verringerung der CO2-Emissionen um 50 Prozent bis Anfang 2025 erreicht werden.
Im dritten und letzten Schritt soll in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts der erste vollelektrische Lamborghini vorgestellt werden, der neben Huracan, Aventador und Urus das vierte Fahrzeug in der Modellpalette der Italiener sein wird.
Die Lamborghini Agenda 2030 bezieht sich allerdings nicht nur auf die Fahrzeuge des Unternehmens, sondern auf einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie. Diese umfasst am Standort Sant‘ Agata Bolognese alles, von den Produktionslinien bis hin zu den Büros. Eine 160.000 m2 große Fläche ist bereits seit 2015 als CO2-neutral zertifiziert und auch auf die Nachhaltigkeit der Lieferkette, den Umweltschutz und die soziale Unternehmensverantwortung wird großes Augenmerk gelegt.