GO! läutet die Motorradsaison mit coolen Bikes ein
Eine von GO! selbst erkannte Bauernregel besagt: "Je mehr die Umgebung nach Kuh riecht, desto unterhaltsamer sind die Straßen!" Insbesondere für Stadtbewohner kann eine Motorradausfahrt eine Wohltat sein.
In der Früh springt man ins Leder, startet den Motor und fährt einfach in Richtung Berge. Man lässt sich von den Kurven treiben, es gibt nur das Motorrad und die Straße – nur der sonore Klang des Motors, kein Handy, keine ansonsten so omnipräsente Erreichbarkeit. Und wenn man will, kehrt man ins nächstbeste Wirtshaus ein und gönnt sich einen Bauerntoast und eine Frucade. Das Leben ist schön. Manchmal hat ein Tag auf dem Motorrad einen ähnlichen Entspannungseffekt, wie eine Woche Mittelmeerurlaub. So emotional das Thema Motorrad sein kann, so pragmatisch ist es in der Regel auch. Man steigt aufs Zweirad, um möglichst staufrei, günstig und effizient von A nach B zu kommen.
Als Motormagazin ist uns natürlich der Antrieb wichtig, ein klassisches Fahrrad fällt also aus. Die aktuell so gefragten E-Bikes fallen aber sehr wohl in unseren Rayon. Erst recht, wenn sie von Yamaha kommen. Das Know-how im Bereich der motorisierten Zweiräder ist bei den Japanern besonders vielseitig ausgeprägt. Wir alle kennen die Supersportlerin R1, die Bestellerin MT-07 oder die Roller X- und T-Max. Weniger bekannt ist aber die Tatsache, dass Yamaha vor 30 Jahren das erste serienmäßige E-Bike entwickelt hat. Yamaha-Antriebe findet man in jedem dritten E-Bike.
Da liegt es nahe, dass die Japaner auch selbst zum Fahrradproduzenten werden. Das Konzept, dass alle Komponenten von einem Hersteller kommen, funktioniert ja auch bei Apple gut. Die Yamaha-E-Bikes sind dabei nicht nur von guter Machart, sondern auch relativ preiswert. Das Crosscore RC um rund zweieinhalbtausend Euro ist ein klassisches Alltagsbike mit vorderer Federgabel und Mittelmotor. Der PWST Antrieb unterstützt den Pedalritter mit 70 Newtonmetern bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h. Die Batterie fasst 500 Wattstunden, was für eine Reichweite von 50 bis 70 Kilometer sorgt.
Ebenfalls lokal emissionsfrei, allerdings ohne Pedale, ist der Seat Mó. Diesen gibt es ja in verschiedensten Varianten: als klassischen Mó 125er, als 125 Performance und als Mó 50. Vorteil von Letzterem: Er kann ohne zusätzlichen Aufwand von jedem gefahren werden, der einen Pkw-Führerschein besitzt, da der AM, also der Mopedschein, hier obligat ist.
Außerdem kommen auch Jugendliche ab 15 Jahren in den Genuss der Elektromobilität. Wie bei den großen Brüdern lässt sich der Akku ganz einfach entfernen und mittels Tragegriff und Rollen wie ein Koffer zur nächsten Steckdose transportieren. Da der Top-Speed des Mó 50 auf 45 km/h begrenzt ist, fährt der Roller unglaublich effizient. Mit nur einer Ladung kommt man bis zu 172 Kilometer weit.
Irgendwie ähnlich, aber doch ganz anders, ist der Horwin Senmenti 0. Dazu stellen wir kurz den Hersteller vor. Horwin hat seinen Sitz in Österreich, produziert wird in China. Über die Qualität der fernöstlichen Fertigung muss man nicht näher ins Detail gehen. Sowohl chinesische Autos als auch Motorräder haben in den letzten zwei bis drei Jahren eigentlich restlos überzeugt. Das schafft Vertrauen, was bei so einem Geschoss, wie dem Senmenti 0 überaus wichtig ist.
Der Elektromotor leistet 74 kW, also 99 PS. So beschleunigt der selbsternannte Hyper-E-Scooter in nur 2,8 Sekunden von 0 auf 100 und munter weiter bis auf 200 km/h. Bei einem Durchschnittstempo von 88 km/h liegt die Reichweite bei beachtlichen 300 Kilometern. Der 16,9 kWh fassende Akku kann bei Bedarf in nur 30 Minuten auf 80% geladen werden – Schnellladefunktion sei Dank.
Sie werden sich vermutlich fragen, wann denn die Verbrenner kommen. Antwort: jetzt! Trotzdem muss man bei der Kawasaki Ninja 7 Hybrid nicht auf Elektropower verzichten. Die Japanerin vertraut nämlich auf einen Hybridantrieb. Der 451 Kubikzentimeter große Zweizylinder leistet 59 PS, der Elektromotor 9 kW. Das Ergebnis der Elektro-Benzin-Vermählung sind 69 PS und eine Funktion, die Motorradfahrer mit sportlichen Ambitionen lieben werden: EBoost!
Ein Knopf, der beim rechten Daumen platziert ist, liefert für fünf Sekunden mehr Power. Perfekt also fürs Zwischenbeschleunigen auf einer langen Geraden oder, pragmatischer gedacht, fürs Überholen. Wie bei einem Vollhybridantrieb üblich, kommt auch bei der Kawasaki ein Automatikgetriebe zum Einsatz, das sogar im reinen Elektrobetrieb mitschaltet. So ist das Bike stets bereit, den Verbrenner als Unterstützung zuzuschalten. Rein elektrisch fährt die Kawa mit Doppelherz 12 Kilometer weit.
Von der Kawa zur Jawa. Ja, der Wortwitz musste sein. Der altehrwürdige, tschechische Hersteller hat einige Motorräder in seinem Portfolio. Manche mit modernem Antlitz, in der Regel aber klassisch gezeichnete Bikes. Motorräder, wie die Jawa Perak. Ganz ehrlich, viel mehr Coolness kann man auf einem, an sich recht vernünftigen Fahrzeug, nicht ausstrahlen.
Das abfallende Heck, die stilsichere Farbgebung und das runde Licht schinden Eindruck. Liebevoll gestaltete Details lassen die Tschechin wie ein Custombike wirken. Der Motor, ein Einzylinder mit 31 PS, sorgt für den passenden Soundtrack. Und für eine adäquate Beschleunigung, immerhin wiegt die Perak nur schlanke 185 Kilogramm.
Nur drei Kilogramm mehr wiegt die Honda CB500 Hornet. Die Japanerin leistet aber 48 PS, was sie zur sportlichen Allrounderin macht. Cooles Streetfighter-Design trifft auf einen effizienten Zweizylinder, der sich nur 3,5 Liter Benzin auf 100 Kilometer gönnt. Spätestens mit diesem Wert hat man die Aufmerksamkeit der Sparfüchse. Ebenfalls wichtig: die Serienausstattung. Und die kann sich sehen lassen. Neben LED-Leuchten gibt es einen fünf Zoll großen Bildschirm, der sich mit dem Smartphone verbinden lässt.
Wer gerne höher ins Regal greifen möchte, kann das sogar innerhalb der Hornet-Familie tun. Die CB 750 gab ja in der letzten Saison den Anstoß, die legendäre Bezeichnung wiederzubeleben. Jetzt hat es die Hornisse nach ganz oben geschafft, in die Literklasse. Die Honda CB1000 Hornet vertraut auf den angepassten Vierzylinder aus der CBR Fireblade. Ganze 149 PS sorgen für echten Speed, den das aggressive Design bereits im Stand vermittelt.
In der Regel deutet der Begriff Strom in der aktuellen Mobilitätswelt auf einen Elektroantrieb hin. Aber Ausnahmen bestätigen eben die Regel und so fährt auch die neue Suzuki V-Strom 800 mit Benzin. Ausgeschrieben nennt sich die Japanerin V-Strom 800 DE, sie leistet 83 PS und, was fast noch wichtiger ist, 78 Newtonmeter. Damit reiht sie sich perfekt in die drehmomentstarke Modellfamilie ein – genau zwischen 1050er und 650er.
Wie ihre Schwestern ist auch die 800er eine wahre Abenteurerin mit einer ordentlichen Portion Alltagsnutzen. Dank riesigem 21-Zoll-Vorderrad fühlt sich die V-Strom 800 allerdings auch Offroad wohl. In jedem Fall ist der Fahrer der limitierende Faktor, das Motorrad schafft es überall hin.
Auch nach Italien. Dort ist die Liebe zum Zweirad ebenfalls recht stark verankert. Das hat man nicht nur der omnipräsenten Vespa, sondern auch Moto Guzzi zu verdanken. Klassisch runder Scheinwerfer, ein luftgekühlter V2 unter dem Sitz und der charakteristisch geformte Tank gehören ja zu fast jeder Guzzi.
Die Moto Guzzi V7 Stone Corsa würzt diese Zutaten mit einer ordentlichen Portion Sportlichkeit. Die Frontverkleidung wirkt wie aus den 70ern. Die 65 PS aus dem 853 Kubikzentimeter großen 90-Grad-V2 kommen markentypisch via Kardanantrieb am Hinterrad an. Dessen Raddimension ist ebenfalls nicht alltäglich: 150/70-17. Aber genau diese Eigenheiten lieben die sogenannten Guzzisti. Zu Recht!