Ora Funky Cat Front/Seite in Fahrt
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Die günstigsten Kleinwagen Österreichs – Teil 2

Kleinwagen sind ja die eigentlichen Helden der Mobilität. Sie sind preiswert, praktisch und passen in jede Parklücke. Und kein Segment ist gleichzeitig so vielfällig. Vom Dacia, der mit knapp über 10.000 Euro zu Buche schlägt, bis hin zum Premium-Kleinwagen von Volkswagen, in dem man sich dank modernem Infotainmentsystem und umfangreicher Sicherheitsausstattung wie in der Luxusklasse fühlt – hier sind der Fantasie beinahe keine Grenzen gesetzt.

Alle Kleinwagen auch auf

Luxus und Spaß

Gegen den Stereotyp steigen nicht nur Fahranfänger gerne in den Kleinwagen. Vielmehr ist ein kompaktes Fahrzeug eine zeitgeistige Inanspruchnahme der Individualmobilität – vor allem im urbanen Bereich. Die „bigger is better“-Devise hat ausgedient, die Gesellschaft verlangt Nachhaltigkeit und Bescheidenheit. Auch Sozialneid ist ein Thema, mit dem sich der geneigte Automobilist beschäftigen muss. Bedeutet das Verzicht? Nein. Auch die Hersteller haben erkannt, dass man Luxus kompakt verpacken kann. Aktuelle City-Flitzer unterscheiden sich bei den Ausstattungsmöglichkeiten kaum mehr von Oberklasse-Fahrzeugen. Bose-Anlage mit zig Lautsprechern? Kein Problem! Matrix-Scheinwerfer? Gibt es. Sitzbelüftung? Klaro!

Ein gutes Beispiel ist der VW Taigo, der wesentlich besser in die Innenstadt passt, als ein Touareg. Da gibt es wohl keine zwei Meinungen. Das kleinste SUV-Coupé von VW macht, ein gewisses Ausstattungslevel vorausgesetzt, nicht nur optisch was her, sondern bietet dank teilautonomer Fahrfunktionen und voller Smartphone-Integration auch technische Schmankerl.

Und nicht nur für SUV-Liebhaber gibt es Alternativen im B-Segment – auch für Sportwagenfahrer. Mit großer Spreizung. Da wäre zum Beispiel der Polo GTI, der wie sein großer Bruder Golf, ein sportlicher Alleskönner ist. Eine Spur schärfer ist der i20 N von Hyundai, dessen Gene aus dem Rallye-Sport kommen. Mit großem Spoiler, lautem Auspuff und bretthartem Fahrwerk treibt er Fahrspaßenthusiasten Freudentränen in die Augen.

Noch extremer ist der Toyota GR Yaris, der bis auf den Namen eigentlich nicht mehr viel mit dem zivilen Kleinwagen gemein hat. Der stärkste Serien-Dreizylinder der Welt befeuert mit 261 PS alle vier Räder. So wie wir jetzt über den legendären Lancia Delta Integrale denken, werden wir in 30 Jahren die Geschichte des GR Yaris erzählen. Ganz anders, aber ähnlich krawallig, ist der neue Abarth 500e, der die Elektromobilität in das grundsätzlich sehr benzinliebende Hot-Hatch-Segment bringt. In nur 7 Sekunden beschleunigt der 155 PS starke Elektroskorpion auf Tempo 100, untermalt von künstlichem Auspuffsound, der den Klang der klassischen Abarth-Modelle auch in Zukunft sicherstellt.

Wer mag es exotisch?

Wir haben jetzt über die 20 günstigsten Kleinwagen in Österreich gesprochen und über das beste Antriebskonzept für verschiedene Nutzungsprofile. Wenn man aber außerhalb der Box denkt und die etablierten Hersteller beiseite schiebt, findet sich auch eine ganze Reihe an skurrilen Kleinwagen.

Ora Funky Cat Heck/Seite

Die Optik der Ora Funky Cat versprüht einen gewissen Retro-Charme. Angetrieben wird die China-Katze von einem 171 PS starken Elektromotor und ist bei unseren Nachbarn in Deutschland in zwei verschiedenen Akku-Größen erhältlich.

Ein Fahrzeug, das es bereits in unserem Nachbarland Deutschland zu kaufen gibt, ist die Ora Funky Cat. Dabei handelt es sich um ein Fahrzeug, das den Einstieg des chinesischen Great-Wall-Konzerns in das Segment der Kompaktwagen eröffnen soll. Die Funky Cat ist sehr rund gezeichnet und während die Front noch ein gewisses Retro-Gefühl versprüht, ist das Heck definitiv sehr gew.hnungsbedürftig. Angetrieben wird die flippige Katze von einem 171 PS starken Elektromotor. Eine 48-kWh-Batterie ist für 310 Kilometer Reichweite gut, während der größere 63 kWh-Akku 100 Kilometer mehr schafft. Beeindruckend ist vor allem das Infotainmentsystem und dessen Funktionen. Die Sprachbedienung hört auf einen eigenen Namen und führt Befehle, wie das Öffnen der Heckklappe oder die Regulierung der Heizung, aus. Im Stau kann man sich sogar Witze erzählen lassen oder ein Quiz spielen.

BYD Seagull Front/Seite

Hier zu sehen ist die chinesische Variante des BYD Seagull. Für den europäischen Markt muss beispielsweise die Front adaptiert werden – und wird um rund 30 Zentimeter verlängert.

Ein weiterer Exot aus Fernost ist der BYD Seagull, der als Einstiegsmodell der Marke fungieren wird. Optisch ist seine Herkunft sofort zu erkennen. Scharf gezeichnete Kanten, verspielte Linien und ein sportliches Auftreten machen den kompakten Chinesen zu einem Hingucker. Ein echter Hingucker ist auch der Preis. In China ist der Seagull bereits um umgerechnet rund 10.000 Euro zu haben, in Europa wird er allerdings deutlich teuer werden. Grund dafür sind unter anderem notwendige technische Adaptionen für den europäischen Markt. Die Frontpartie muss beispielsweise verlängert werden, um die strengeren Vorgaben beim Thema Fußgängerschutz bei NCAP-Crashtests zu erfüllen. Der hauptsächlich für den Stadtverkehr konzipierte Kleinwagen soll mit zwei Motorisierungen mit 75 PS bzw. 102 PS angeboten werden, dazu kommen zwei Akkugrößen mit 30 kWh bzw. 38 kWh. Die große Batterie soll sogar eine Reichweite von bis zu 405 Kilometer ermöglichen.

Deutlich greifbarer wird die folgende Trilogie an sehr kompakten Kleinwagen. Alle drei stammen aus dem Stellantis-Konzern und sehen sich großteils ähnlich. Vor allem der Citroën Ami und der Opel Rocks-e sind quasi identisch, sie unterscheiden sich lediglich durch die Lackierung, andere Felgen und natürlich die Markenlogos. Da der nur 471 Kilogramm leichte City-Stromer als Leichtkraftfahrzeug eingestuft ist, darf er schon ab 15 Jahren gefahren werden – vorausgesetzt, man hat den Mopedführerschein gemacht.

Auch deshalb liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 45 km/h. Dank der 5,5-kWh-Batterie soll man aber 75 Kilometer weit kommen. Deutlich extravaganter ist die italienische Version des Elektro-Winzlings. Der Fiat Topolino bedient sich zwar der bei der Architektur, er setzt aber mehr auf Tradition und verkörpert urbane Mobilität im italienischen Stil. Das Design erinnert an den Fiat Nuova 500, der zwischen 1957 und 1977 gebaut wurde. Der Stadtflitzer ist in zwei Karosserievarianten erhältlich: geschlossen oder offen als Version „Dolcevita“, in der er sehr an den Fiat Jolly erinnert.

Der Microlino des Schweizer Unternehmens Micro Mobility Systems ist die moderne Interpretation und Wiederbelebung der BMW Isetta und soll den Charakter des ikonischen Fahrzeugs ins 21. Jahrhundert transformieren – der Fronteinstieg ist allerdings geblieben. Angetrieben wird der Retro-Winzling von einem rund 17 PS starken Elektromotor und soll, je nach Ausstattung, ab 496 Kilogramm wiegen. Eine Höchstgeschwindigkeit bis zu 90 km/h und – je nach Batteriegröße – eine Reichweite von bis zu 230 Kilometer sollten mit einer Akkuladung möglich sein.

Microlino Front/Seite

Microlino holt die BMW Isetta in die Gegenwart. Der Hersteller aus der Schweiz bringt das Retro-Mobil mit Elektroantrieb, einer Reichweite von bis zu 230 Kilometern und natürlich dem legendären Fronteinstieg.

Was nehmen wir mit?

Kleinwagen sind die Helden der Mobilität. So haben wir angefangen und so hören wir auch auf. Denn es stimmt: Kein anderes Segment ist so wandelbar wie das, der kompakten Fortbewegungsmittel. Von den günstigsten Fahrzeugen am Markt über eine große Auswahl an verschiedenen Antriebskonzepten bis hin zu den skurrilen Exoten gibt es wohl für jeden Geschmack das passende Modell. In die Zeit passend, wertstabil und zukunftssicher.