Der Toyota RAV4 feiert Geburtstag
Jubiläen sind immer ein schöner Anlass, um in Erinnerungen zu schwelgen. 1994 entschied sich Österreich in einer Volksabstimmung, der EU beizutreten und Falco gab mit einem 80-Mann-Orchester das legendäre "Symphonic"-Konzert am Domplatz von Wiener Neustadt. Vor 30 Jahren flimmerten aber auch sechs Freunde aus New York zum ersten Mal in die heimischen Fernsehgeräte. Friends war direkt ein Welterfolg. Und das bringt uns gleich zum nächsten Geburtstagskind.
Der Toyota RAV4 ist ein echter Pionier. 1994 war er Wegbereiter eines Segments, das heute nicht mehr aus dem Straßenbild wegzudenken ist. Er was das erste SUV. Die Japaner eröffneten damit eine völlig neue Ära des Automobilbaus. Die Idee war, ein Fahrzeug zu kreieren, das die Offroadtauglichkeit eines Allradlers mit dem Komfort und vor allem der Sicherheit eines klassischen Pkw. Geländewagen waren bis dato groß und sperrig – ungeeignet für den Alltag und den Stadtverkehr. Ein erster Meilenstein war die Präsentation eines ersten Konzeptfahrzeugs auf der Tokyo Motor Show im Jahr 1989. RAV4 ist eigentlich nur eine Kurzform und bedeutet "Recreational Active Vehicle with 4-Wheels-Drive". Übersetzt heißt das so viel wie "Aktives Freizeitfahrzeug mit Allradantrieb". Gut, dass man die englische Bezeichnung gewählt hat. "AFA" würde ja dann doch etwas grob klingen.
Wie alles begann
Fünf Jahre nach dem Konzept fanden die ersten Fahrzeuge ihren Weg auf die Straßen. Die Vorteile waren nicht von der Hand zu weisen. Durch die selbsttragende Karosserie war der RAV4 leichter und sicherer als klassische Geländefahrzeuge und die Raumausnutzung konnte deutlich effizienter gestaltet werden. Dazu kamen noch die erhöhte Bodenfreiheit und der Allradantrieb. Das machte die erste Generation so vielseitig und deshalb auch sehr beliebt. Und dann war da noch eine ganz spezielle Version für den kalifornischen Markt. Aber die ist anders, als man es erwarten würde. Es handelt sich dabei nicht um eine Beach-Version mit Fetzendachl und ohne Türen. Aufgrund der strengen Gesetze der Emissionsschutzbehörde zu der Zeit entschloss sich Toyota, eine vollelektrische Version zu bringen. Zwischen 1997 und 2003 wurden so 1.575 RAV4 EV gebaut.
Das konventionell angetriebene SUV bekam allerdings schon drei Jahre vorher eine umfassende Überarbeitung spendiert. Mit der zweiten Generation wuchs die Karosserie an, das Konzept mit zwei Varianten – ein kurzer Dreitürer und ein längerer Fünftürer – wurde aber weitergeführt. Und erstmals war der RAV4 auch ohne Allradantrieb zu haben. Über die Jahre hinweg wurden die Modelle zunehmend größer und aerodynamischer. Der SUV-Trend nahm Fahrt auf und heute ist die fünfte Generation eines der beliebtesten Modelle überhaupt. 2022 war er mit über einer Million Einheiten das weltweit bestverkaufte Auto.
Technologieträger
Toyota schreibt diese Erfolgsgeschichte seit 30 Jahren, weil der RAV4 ständig weiterentwickelt wurde. Aus den kompakten Anfängen wurde ein echtes Familienauto, das mit enormer Vielfalt glänzt. Nachdem ursprünglich nur Benzin- und Dieselmotoren (mit der bereits erwähnten Ausnahme) für Vortrieb sorgten, war es die dritte Generation, die bereits über einen Vollhybrid-Antrieb verfügte. Seit 2020 gibt es den Hybrid auch mit Stecker. Und der ist nicht weniger als der leistungsstärkste und effizienteste RAV4 aller Zeiten. 306 PS, sechs Sekunden von 0 auf Tempo 100 und das bei einem Durchschnittsverbrauch von 1,2 Liter auf 100 Kilometer nach WLTP. Das kann sich auf jeden Fall sehen lassen. Für die Familie ist ebenfalls gesorgt. Fünf Personen finden im großzügigen SUV komfortabel Platz – ebenso wie das Gepäck. Der Plug-in-Hybrid fasst 520 Liter, beim Vollhybriden sind es noch einmal 60 Liter mehr. Kein Wunder also, dass der RAV4 auch die erste Wahl für Taxiunternehmen ist. Viel Raum für Passagiere und Gepäck ist eben auch hier gefragt.
Am Puls der Zeit
Über die Jahre hinweg hat es Toyota immer geschafft, den RAV4 frisch zu halten. Er ist immer am Puls der Zeit. Innovative Technologien und ein großzügiges Raumangebot machen den Japaner zu einem gefragten Zeitgenossen. Und das sagen nicht nur wir, sondern auch die Statistiken. Und die lügen ja bekanntlich nicht.