Der Skoda Enyaq iV als Elektro-Reisemobil.
Corona trifft uns alle, so auch die Automobilhersteller. Auch für Skoda bedeutet das Umsatteln und mit neuen Ideen die Fahrzeuge der Weltöffentlichkeit präsentiert. So geschehen am 1. September, wo der tschechische Hersteller das neue Elektro-SUV Enyaq iV erstmals in einem neu konzipierten virtuellen Premiere-Format präsentierte. Mit einer Reihe an individuell steuerbaren 360-Grad-Kameras sollte so das Gefühl vermittelt werden, direkt vor Ort zu sein. Im Vorfeld konnten sich Interessierte bereits im Showroom über die Vision iV informieren und weitere spannende Fakten zu 125 Jahren Skoda erfahren. Wir richten unseren Blick nun allerdings wieder in die Gegenwart und auf den neuen Skoda Enyaq iV.
Bisher bediente sich Skoda im Konzernregal und war Teil der Elektro-Kleinstwagen-Trilogie bestehend aus VW e-up, Seat Mii electric und Skoda Citygoe iV, jetzt wurde auf Basis des Modularen Elektrifizierungs-Baukastens ein vollständig eigenes Fahrzeug konzipiert. Der Enyaq iV soll, ähnlich dem Audi Q4 e-tron und dem Volkswagen ID.4, die Klasse der elektrifizierten Kompakt-SUV aufmischen und für einen kostengünstigen Einstieg in die Elektromobilität sorgen. Die Modellbezeichnung Enyaq leitet sich dabei vom irischen Namen Enya – vielen wird die Musikerin mit ihrem Hit „Only Time“ ein Begriff sein – ab, was so viel wie „Quelle des Lebens“ bedeutet und eine neue Ära der Marke Skoda einläuten soll. Die Designsprache folgt dabei ganz klar der Marken-Linie, ein großer Grill mit optionaler, durchgezogener Lichtleiste und schmale LED-Scheinwerfer prägen die Front. Die Seitenlinie erinnert eher an die SUV-Variante eines Family-Vans mit einer weit nach hinten gezogenen Dachlinie, die viel Kopffreiheit für die Insassen bedeutet. Das Heck wiederum wirkt massiv und kräftig, die Ladekante für den Kofferraum ist für ein SUV sehr weit unten angesetzt, was ein einfacheres Be- und Entladen ermöglichen soll. Schmale LED-Rückleuchten sorgen dennoch für einen grazilen Auftritt und ein formschönes Endergebnis.
SUV oder Family-Van: Wenn es nach Skoda geht ist der Enyaq iV ersteres, jedoch kann er seinen Hang zum Familien-Mobil nicht ganz verbergen.
Beim Antriebskonzept greift Skoda wieder ganz tief ins Konzernregal und fischt sich zwei passende Varianten heraus. Zum einen ist das der 150 kW starke Elektromotor an der Hinterachse, wie er bereits beim VW ID.3 zum Einsatz kommt und der 306 PS starke Allradantrieb, bei welchem jeweils ein Elektromotor an der Vorder- und Hinterachse die Räder antreibt. Mit dem größten Akkupaket sollte der Enyaq iV mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern auftrumpfen können, was ihn auch zu einem spannenden Langstrecken-Reise-Mobil machen könnte. Insgesamt bietet der flüsterleise Tscheche drei Batteriegrößen von 55 kWh über 62 kWh bis hin zu 82 kWh in drei Leistungsstufen von 109 bis 150 kW bzw. den sportlicheren Modellen mit Allradantrieb mit den Namenszusätzen 80X mit 195kW und vRS mit 225 kW Spitzenleistung. Eine breite Palette, die Škoda hier mit seinem neuen Elektro-SUV bedient. Bequem aufladen lässt sich der Enyaq iV über Nacht an Wallboxen mit bis zu 11 kW, wer es eiliger hat, kann das Fahrzeug auch an Schnellladesäulen mit bis zu 125 kW Ladeleistung in nur 40 Minuten auf 80 Prozent laden.
NEUES INNENRAUMKONZEPT
Als Highlight bezeichnet Skoda das Interieur des Enyaq. Der neu gestaltete Innenraum soll ein komplett neues Raumgefühl vermitteln. Großzügige Platzverhältnisse und ein Lounge-Charakter sollen den Passagieren die Fahrt so angenehm wie möglich machen. Auch für Gepäck ist reichlich Platz vorgesehen, denn der Kofferraum trumpft mit einem Volumen von insgesamt 585 Litern auf, was seine Qualitäten als Reise-Mobil weiter unterstreicht. Der Fahrer erhält während der Fahrt alle seine Informationen über ein 13 Zoll großes Touch-Display sowie über ein Head-up-Display mit Augmented Reality. Hinter dem Lenkrad befindet sich ein kleines, aber feines Info-Display, welches ebenfalls die wichtigsten Informationen wie Geschwindigkeit und Ladestand bereitstellt.
Der hochwertige Innenraum ist ausgesprochen aufgeräumt gestaltet. Ein 13 Zoll großes Display stellt die Kommandozentrale dar, über die alle wichtigen Einstellungen getroffen werden.
VON DER VISION ZUR SERIE
Der Grundstein für den Skoda Enyaq iV wurde bereits 2019 auf dem Genfer Autosalon mit dem Vision iV gelegt. Damals noch als sportliches SUV-Coupé präsentiert, waren die Leistungsdaten bereits realitätsnah. Was allerdings als Zukunftsmusik angesehen werden muss, ist das autonome Fahren, eine umfassende Vernetzung und die direkte Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern, Fahrzeugen und Infrastruktursystemen via Car-to-X-Kommunikation findet jedoch bereits in der Gegenwart seine Anwendung. Die Serienproduktion des Skoda Enyaq iV wird mit Ende 2020 beginnen, die Markteinführung findet voraussichtlich Anfang 2021 statt. Mit einer speziellen „Founders Edition“ mit weltweit nur 1.895 Einheiten will das Unternehmen an die Gründung vor 125 Jahren erinnern.
Etwas sportlicher präsentierte sich noch die Vision iV als Vorbote für den Skoda Enyaq iV. Eine flach abfallende Dachlinie und ein spannendes Innenraumkonzept machen diese Studie so besonders.
