Der Siegeszug des Fünfzylinder-Motors bei Audi.
Denkt man an Audi, denkt man an den Fünfzylinder-Motor – und natürlich auch umgekehrt. Diese besondere Motorenbauweise ist immer noch engstens mit der deutschen Traditionsmarke verbunden und steht immer noch für Performance und ein einmaliges Klangbild. Der Siegeszug geht weiter.
Die Fünfzylinder-Motoren von Audi haben Kultstatus erreicht – zum einen durch den erfolgreichen Einsatz im Motorsport, zum anderen durch ihre Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit. Die einzigartige Zündfolge 1-2-4-5-3 des Motors und der damit verbundene unnachahmliche Sound machen das Fahrerlebnis so emotional.
Der erste Fünfzylinder-Ottomotor sorgte 1976 im Audi 100 der zweiten Generation für Vortrieb. Die damaligen Vierzylinder-Motoren reichten den Entwicklern für das Vorhaben, dieses Modell im Markt höher zu positionieren, nicht. Deshalb diskutierten die Audi-Ingenieure Anfang der 70er-Jahre über den Einsatz von Fünfzylinder- und Sechszylinder-Reihenmotoren. Letztere schieden aufgrund des Bauraumes und der ungünstigen Gewichtsverteilung aus. Also setzten die Verantwortlichen auf den 2,1-Liter-Fünfzylinder, der 136 PS leistete.
Bereits 1978 präsentierte Audi die erste Dieselversion: ein Saugdiesel mit zwei Liter Hubraum und 70 PS. Ein Jahr später debütierte der erste Fünfzylinder-Benziner mit Turboaufladung. Mit 170 PS und 265 Newtonmetern Drehmoment befeuerte er das neue Topmodell, den Audi 200 5T. Zu noch größerer Form lief der Fünfzylinder-Benziner im Audi Urquattro von 1980 auf. Mit Turboaufladung, Ladeluftkühlung und permanentem Allradantrieb bildete er ein starkes Technik-Package für den Rennsport und die Straße. Der Finne Hannu Mikkola gewann mit diesem Auto 1983 den Fahrertitel in der Rallye-Weltmeisterschaft.
Noch im selben Jahr stellte Audi den 24 Zentimeter kürzeren und breitspurigen Sport quattro vor. Für Vortrieb sorgte hier ein neu entwickelter Vierventil-Fünfzylinder aus Leichtmetall mit 306 PS. Das Modell bildete die Basis für ein neues Gruppe-B-Rallyeauto, in dem der Vierventiler gleich zu Beginn 450 PS abgab. Erstmals zum Einsatz kam er beim vorletzten Rennen 1984, der Rallye Elfenbeinküste. Die übrigen elf Saisonläufe bestritt der Schwede Stig Blomqvist mit dem 360 PS leistenden Audi quattro A2, Gruppe B. Am Ende gewann er den Fahrertitel und Audi die Marken-Weltmeisterschaft.
Auch nach dem Abschied von Audi aus dem Rallye-Geschehen 1986 folgten weitere Highlights auf der Rennstrecke: Mit dem Audi Sport quattro S1 E2 gewann Walter Röhrl 1987 das Bergrennen am Pikes Peak in den USA. Der Rennwagen brachte es dabei auf 598 PS. Und der IMSA-GTO brillierte 1989 in der US-amerikanischen Tourenwagen-Szene mit 720 PS.
Mit Einführung des Audi A4 1994 verabschiedeten sich die Fünfzylinder aus dem B-Segment. Die neuen V6-Motoren lösten sie Mitte der 1990er Jahre schrittweise ab. Die letzten Fünfzylinder, der 2.5 TDI im Audi A6 und der 2.3 Turbo im Audi S6, liefen 1997 aus. 2009 erfolgte dann allerdings das große Comeback – mit Turboaufladung und Benzindirekteinspritzung im Audi TT RS. Aus 2,5 Liter Hubraum holte das von der quattro GmbH entwickelte und quer eingebaute Aggregat 340 PS. Der TT RS plus, den Audi 2012 präsentierte, kam sogar auf 360 PS.
Heute präsentiert sich der 2.5 TFSI im neuen Audi RS 3 durchzugsstärker als je zuvor. Die neuen RS 3-Modelle sprinten in 3,8 Sekunden von null auf 100 km/h. Abgeregelt liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 250 km/h. Optional sind 280 km/h möglich. Mit RS-Dynamikpaket und Keramikbremse beträgt der Top-Speed sogar 290 km/h. Damit ist der Audi RS 3 in puncto Beschleunigung und Spitzengeschwindigkeit Bester seiner Klasse. Ausschlaggebend dafür ist das auf 500 Nm gestiegene Drehmoment und die maximale Leistung von 400 PS.