AudiRS e-tron GT Front Drift durch Schnee
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Alles dreht sich

Der quattro beeinflusst den Automobilbau bis heute

Der gelernte Österreicher schaut gerne Skisport, weil wir da regelmäßig die Deutschen biegen. Er mag Falco, weil ein Wiener die erste deutschsprachige Number One in den US-Charts gesungen hat. Und er mag Schnitzel, ganz einfach, weil es Wiener Schnitzel ist. Und weil’s mit Preiselbeeren viel besser als mit Tunke schmeckt. Gut, das mag sich alles noch mit Patriotismus und einem gewissen Napoleon-Komplex erklären lassen – folgendes aber nicht: Der gelernte Österreicher liebt seinen Allrad. Witzig, denn genau den verdanken wir zu einem Großteil unseren Lieblingsnachbarn. Sein Name: quattro. Immer klein geschrieben.

Alle Modelle von Audi auch auf

Nein, Audi hatte nicht den ersten Allradantrieb in einem Straßenfahrzeug. Davor waren der Jensen FF, die Subaru L-Serie und der AMC Eagle auf allen Vieren unterwegs. Trotzdem würde es den Vierradantrieb, wie wir ihn kennen, ohne die Herrschaften aus Ingolstadt wohl nicht geben.

"Das quattro-Prinzip eignete sich nicht mehr nur für langsame Geländewagen, sondern ganz speziell für sportliche Pkw und die Fertigung in großen Serien."

Immerhin war der Audi quattro mit mehr als 11.000 gebauten Einheiten der Beweis, dass ein vierradgetriebenes Auto, das nicht abseits, sondern auf der Straße daheim ist, auch wirtschaftlichen Erfolg bringen kann. Und Erfolge auf den Rallyestrecken dieser Welt. Die Crème de la Crème des Motorsports schwärmt heute noch vom Audi. Walter Röhrl, Michèle Mouton, Stig Blomqvist, aber auch ein gewisser Franz Wurz waren im allradgetriebenen Ingolstädter höchst erfolgreich.

Audi Sport quattro S1 E2 Front

Im Bild sieht man Walter Röhrl, wie er gerade einem Etappensieg entgegenfährt – Allrad sei Dank.

Ur geil, Urquattro

Der Urquattro erschuf in den 80ern eine Aura, die bis in die Gegenwart spürbar ist und die auch heutige Audi beeinflusst. Dabei ist es egal, ob SUV, Powerkombi oder Elektrosportler – das quattro-Emblem trägt jeder Nachkomme mit Stolz. Die wohl eingängigsten Audi-Slogans sind "der halt’ die Spur" vom quattro und "Vorsprung durch Technik". Beide vereint ergeben sie wohl den RS e-tron GT, die aktuelle Speerspitze der Ingolstädter. Die Zahl Vier dürfte wohl ganz oben im Lastenheft gestanden sein – er hat natürlich vier Ringe, vier angetriebene Räder und – trotz aller Sportlichkeit – vier Türen, die eine gute Figur im klassischen Mobilitätsalltag machen.

Praktisch hin oder her – der RS e-Tron GT sieht hinreißend aus. Die flache Karosserie ist atemberaubend gezeichnet, die Front stünde auch dem nächsten R8 gut. Am Heck betont das Leuchtband die Breite von fast zwei Metern – bei nur 1,4 Metern höhe. Der nächste Vierer, gefolgt vom Fünfer. So viele Minuten braucht er nämlich, um Strom für 100 Kilometer zu laden. Das ist gewaltig und liegt an seinem 800 Volt-Akku. Der ist 93,4 Kilowattstunden groß und bei einem angegebenen Verbrauch von 21,4 kWh auf 100 Kilometer kommt man derer 456 weit. Wieder drei Vierer in einem Satz. Zufall, denn von 0 auf 100 braucht der Raketen-Audi nur glatt drei Sekunden.

 

Audi S1 Hoonitron Front

Der Hoonitron gilt als Vermächtnis des verstorbenen Driftmeisters Ken Block. Er vereint die brutale Fahrdynamik der Vergangenheit mit der Antriebsform der Gegenwart.

Das letzte Einhorn

Wie es sich anfühlt, wenn über 640 PS Spitzenleistung auf 2,4 Tonnen Lebendgewicht treffen? Wie ein Schlag in die Magengrube mit anschließendem Hochgefühl, das mit Liebe auf den ersten Blick vergleichbar ist. Und wo Liebe ist, ist auch Trauer. Denn der Profidrifter und Audi-Markenbotschafter kam am Anfang des Jahres bei einem Unfall ums Leben. Sein Erbe ist der Audi S1 Hoonitron. Ein Prototyp, der irgendwo zwischen dem Rallye-Monster S1, der auf dem eingangs erwähnten Urquattro basiert, und dem neuen RS e-tron GT steht. Motorsport, quer und elektrisch ist das Motto. Die genaue Leistung verrät Audi nicht, man darf aber davon ausgehen, dass mehr als genug Elektropferde parat stehen. Ein skurriles Detail verrät man uns aber dann doch noch – der Hoonitron kann genauso schnell vorwärts wie rückwärts fahren.

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