Cupra Formentor
Fahrbericht
Der Erste seiner Art

Der Formentor ist der erste reinrassige Cupra.

Stellen Sie sich vor, Sie sind gerade auf Mallorca unterwegs. Sie fahren in einem Auto in Richtung Norden, so weit, bis es nicht mehr weitergeht. Dann kommen Sie auf eine wundervoll geschwungene Straße, an deren Ende ein Leuchtturm steht. Die Szenerie ist malerisch, der Wind wird rauer, Sie sind am Cap Formender. Dieser Ort wird von den Einheimischen auch „Treffpunkt der Winde“ genannt, die rauen Lüfte und das Wasser haben das Cap bizarr geformt. 

Alles zum Cupra Formentor auf

Genau dieser Ort wird zum Namenspatron des neuen Cupra Formentor. Warum? Weil dieser Wagen die Blech gewordene Abnabelung von Mutter Seat ist. Seat benennt Fahrzeuge nämlich immer nach Städten, beispielsweise Ateca. Nur, dass der Ateca Seat und Cupra zugleich ist. Der Formentor ist der erste, eigenständig für die noch so junge Marke entwickelte Wagen. Und das sieht man an jedem Quadratzentimeter seiner athletisch gezeichneten Karosserie. Selten sah ein SUV sportlicher aus, die lange Haube und das extrem muskulöse Heck lassen keinen Zweifel an der dynamischen Veranlagung.

Cupra Formentor

Beim Interieur hat sich Cupra nicht lumpen lassen und ganz oben ins Konzernregal gegriffen. Weiche Kunststoffe und hochwertige Verarbeitung lassen Premium-Charakter erkennen.

Solo oder Doppel

Trotzdem gibt es weder beim Tanken, noch beim Stammtischgespräch mit Umweltaposteln ein schlechtes Gewissen. Zumindest, wenn man den Formentor als Plug-In-Hybrid ordert. Dessen 245 PS versprechen viel Fahrspaß, deren Herkunft viel Sparspaß. Denn 115 PS davon steuert ein Elektromotor bei, der den flotten Spanier auch über 50 Kilometer weit bewegen kann. Dann springt der Benziner an. 

Freunde der unverfälschten Petrol-Power nehmen aber den Zwoliter-Vierzylinder mit 310 PS. Der posaunt seine Klänge lautstark durch die vier Endrohre. Letztere sind beim Plug-In-Hybrid zwar formschön, aber Attrappen, beim Benziner ist alles echt. Partystimmung kommt auf, wenn man im Cupra-Modus, dem schärfsten aller Fahrmodi, beschleunigt. Dann wird man nicht nur in den Sitz, der ebenfalls erwähnenswert schön ist, gedrückt - man bekommt auch die volle Dröhnung des künstlichen Sound-Boosters. Das ist weder besonders originell, noch neu, macht aber einen Heidenspaß.

Cupra Formentor

Das durchgängige Leuchtband lässt den Formentor noch breiter wirken, als er ist. Dahinter verstecken sich alltagstaugliche 450 Liter Kofferraum

Nobelhobel

Beim Innenraum blitzt zwar die Seat-Designsprache durch, die Anmutung gastiert aber ein Niveau höher. Ein geschäumtes Armaturenbrett in Lederoptik, geschmückt mit einer kupferfarbenen Ziernaht macht Eindruck, der 12 Zoll Bildschirm darf sich deutlich größer strecken, als beispielsweise im Seat Leon. Den Verantwortlichen ist aber ganz wichtig, dass Cupra keine klassische Premiummarke ist. Klar, im Konzern möchte man schließlich nicht mit Platzhirsch Audi konkurrieren. Cupra ist extravagant, stellt den Fahrer in den Mittelpunkt und ist somit ein faszinierender Zugewinn am heimischen Automarkt.