Cupra überarbeitet Formentor und Leon
Seat hat uns Autobegeisterten im Jahr 2018 ein riesiges Geschenk gemacht. Was anfänglich nur ein Namenszusatz für die schärfsten Modelle war, wurde zu einer eigenen Marke. Die Ziele waren hoch gesteckt, aber innerhalb kürzester Zeit hat sich Cupra etabliert. Das Rezept für den Erfolg ist oberflächlich gesehen relativ einfach. Man nehme fesche Autos mit spanischem Flair, kombiniert diese mit deutscher Ingenieurskunst und garniert sie mit aggressivem Aussehen und ordentlich Power. Das kann doch nur gut gehen.
Während Cupra zu Beginn auf aufgepumpte Seat-Modelle setzte, wurde mit dem Formentor das erste eigenständige Fahrzeug präsentiert. Nach rund vier Jahren und knapp 100.000 verkauften Autos ist es jetzt Zeit für eine Überarbeitung – und was für eine. Der sportliche Katalane ist kaum wiederzukennen. Die Designer haben ganze Arbeit geleistet und vor allem die Front massiv umgestaltet. Die präsentiert sich jetzt mit "Shark nose"-Optik. Dabei verzichtet der Crossover auf den optisch abgetrennten, großen Kühlergrill um das Markenemblem. Stattdessen wird quasi die gesamte Front zum Lufteinlass, der nur durch verschiedene Designelemente, Ecken und Kanten unterbrochen wird. Das lässt den Formentor noch aggressiver wirken und unterstreicht seine sportlichen Ambitionen. Das restliche Fahrzeug wurde eher behutsam angefasst.
Unter der Haube bedient man sich weiter im Konzernregal. Der Top-Vierzylinder erstarkt von 310 auf 333 PS und verfügt über Allrad und Torque-Splitter-Technologie. Das ermöglicht eine vollvariable Kraftverteilung an die Räder und damit ein dynamischeres und sportlicheres Fahrverhalten. Außerdem denkt Cupra an die Nachhaltigkeit und verbessert den Plug-in-Hybrid. Der leistet jetzt 272 PS und schafft rein elektrisch bis zu 100 Kilometer mit einer Akkuladung. Dieselben Motorisierungen bietet auch der Zweite im Bunde – der Cupra Leon ST. Der Kombi wird, wie der Formentor, mit 333-Benziner-PS und 272-Hybrid-PS auf die Straße losgelassen. Den Fünftürer bietet Cupra künftig auch mit einem 300 PS starken Vierzylinder und Frontantrieb an.
Im Interieur erfahren die beiden Katalanen eine umfassende Aufwertung. Hochwertige Materialien und neu gestaltete Elemente in der Mittelkonsole, den Türverkleidungen, dem Armaturenbrett und den Sitzbezügen erhöhen den Wohlfühlfaktor. Zudem rückt das Thema Nachhaltigkeit auch hier mehr in den Vordergrund. Ein Beispiel dafür sind die Schalensitze, die mit 73 Prozent recycelter Mikrofaser bezogen sind.
Einen bisherigen Kritikpunkt hat man sich bei Cupra zu Herzen genommen und bei der Digitalisierung nachgelegt. Trotzdem bleibt der Fahrer im Mittlepunkt des Geschehnisses und deshalb wurde das sogenannte "Human Machine Interface" verbessert. Implementiert wurde dieses in die digitalen Armaturen hinter dem Lenkrad und ins Infotainmentsystem. Das wird jetzt über einen 12,9 Zoll großen Touchbildschirm gesteuert. Außen sorgen die potenten Motoren für ordentlichen Sound, im Innenraum liefert ein neues Audiosystem von Sennheiser mit elf Lautsprechern und einem Subwoofer vollen Klang.
Wir haben viel über das Design des Formentor gesprochen, den neuen Leon ST wollen wir aber auch nicht außer Acht lassen. Denn erstmals wird sich der Cupra vom Seat noch deutlicher unterscheiden. Das neue Frontdesign mit "Shark nose" wird auch hier zur Anwendung kommen und den Leon deutlich kräftiger und aggressiver auftreten lassen. Das Markenlogo rutscht nach oben und wird in die Karosserie integriert, für einen bösen Blick sorgen die dreieckigen LED-Scheinwerfer. Ein Highlight, im wahrsten Sinne des Wortes, ist das beleuchtete Cupra-Logo in der Mitte der LED-Heckleuchten. Das lässt den Leon und den Formentor auch in der Nacht eindeutig erkennen.
Cupra macht alles richtig. Die Katalanen heben sich von der grauen Masse ab und bauen Autos, die emotional sind. Sie strahlen mit ihrem aufregenden Design und haben den gewissen Haben-Wollen-Faktor. Als wäre das nicht genug, steht in den kommenden Jahren noch einiges in der Pipeline und darauf freuen wir uns schon sehr.