BYD kennt mittlerweile wirklich jeder
Büüüüd? Wos is des? Ja, vor etwa einem Jahr war das eine häufige Reaktion auf so ziemlich jeden BYD, der vorgefahren ist. Diesem Stadium der Unkenntnis ist BYD mittlerweile aber entwachsen. Natürlich hat die Rolle des Hauptsponsors der Fußballeuropameisterschaft geholfen. Außerdem hat sich dank beeindruckender 1,4 Prozent Marktanteil eine gewisse Sichtbarkeit eingestellt. Aber wie hat die Marke in nur einem Jahr einen hohen Bekanntheitsgrad quer durch alle Bevölkerungsschichten, einen höheren Marktanteil als viele etablierte Marken und gut 3.000 Neuzulassungen geschafft?
Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht. Das trifft speziell beim Automobilmarkt auf fast alle Österreicher zu. Kein Wunder, ist ein eigenes Kfz ja, abgesehen von einer etwaigen Immobilie, die wohl finanziell aufwändigste Anschaffung. Da braucht es Vertrauen. Allerdings schafft BYD als Hersteller, Vorurteile zu entkräften, mit denen die Elektromobilität an sich zu kämpfen hat.
Außergewöhnlich gewöhnlich
BYD ist als zweitgrößter Batteriehersteller der Welt ein Vorreiter, wenn es um innovative Batterietechnologien geht. Eine solche ist die sogenannte Blade-Batterie, die die Sicherheit in Elektrofahrzeugen revolutioniert. Der Hersteller selbst spricht von der besten Batterie auf dem Markt. Bei der Verletzung einer Batteriezelle geht diese nicht sofort in Flammen auf, sie erhitzt sich lediglich auf 30 bis 60 Grad. Das zeigt der Hersteller gerne, indem er medienwirksam Nägel in eine Batterie schlägt. Es passiert: nichts. Abseits davon verspricht BYD auch eine hohe konventionelle Sicherheit, in Form von fünf Sternen, also der maximalen Anzahl, bei jedem Crashtest.
Ein weiteres Vorurteil stellt der Preis eines Elektroautos dar. E-Autos sind teuer! Das glaubt zumindest der Großteil der Bevölkerung. Und in der Regel hat er damit auch recht. BYD geht allerdings einen eigenen Weg, wenn es um die Preisgestaltung geht. Den Grund dafür findet man in der Herkunft der Marke: China. Elektroautos bestehen zu einem großen Teil aus Chips, Software und Prozessoren und diese Bauteile sind im Reich der Mitte eben am günstigsten. Und so ein Seal kostet gut 43.000 Euro. Viel Geld, allerdings gibt es auch ordentlich Gegenwert. Über 300 PS, 800-V-Akku für kurze Ladestopps, tolle Ausstattung und hochwertige Materialien. Eine Reichweite von 570 Kilometern steht ebenfalls auf der Haben-Seite. Eigentlich bekommt man hier ein Elektroauto zum Preis eines Verbrenners.
Das gute Gewissen
Kommen wir zu einem weiteren Vorurteil, das tendenziell in den verwinkelten Ecken der sozialen Netzwerke zu finden ist. Elektroautos sind total umweltschädlich, viel umweltschädlicher noch als alte Diesel ohne Partikelfilter – Stichwort seltene Erden. Zum einen können wir diese Behauptung gänzlich als Irrglaube einordnen, es ist schlichtweg falsch. Zum anderen kann BYD speziell beim Ressourcenthema auftrumpfen. In allen Belangen: Nachhaltig sind beispielsweise die Sitzbezüge. Diese bestehen aus veganem Leder. Den Löwananteil der Kritik muss sich in der Regel die Batterie gefallen lassen. Nicht so bei BYD, denn die Blade-Batterie verzichtet auf umweltschädliche Metalle, wie Nickel, Cobalt und Cadmium.
Einzigartig ist auch die Art, wie der Infotainment-Bildschirm in den BYD-Modellen verbaut ist. Ob Hoch- oder Querformat ist nur noch eine Frage der Einstellung. So kann man beispielsweise während der Fahrt hochkant die Navigation anzeigen lassen und während des Ladens im Querformat Netflix schauen. Auch schlau. Ja, chinesische Autos sind aktuell auf dem Vormarsch und trotzen den Strafzöllen sowie den Skeptikern. Wenn man sich BYD näher ansieht, weiß man auch warum.