VW Golf 1 bis 8
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Reden wir über Geld

Alles wird teurer! Stimmt das eigentlich?

Was kost’ die Welt… Früher ein Sprichwort, das auf Reichtum anspielt – heute eine wirtschaftspolitische Frage. Aber, was kost' die Welt jetzt nun wirklich? Auf jeden Fall mehr als in der guten, alten Zeit. Damals, als man mit 50 Schilling zum Frühschoppen gegangen ist – und mit einem Vollrausch wieder heim. Vermutlich ist das eher eine überzeichnete Story, die in erster Linie der Glorifizierung der Vergangenheit dient. Aber im Kern ist da schon was Wahres dran. Wird wirklich alles teurer?

Der VW Golf auch auf

Als gelernte Automobilisten interessiert uns hier die Preisveränderung fürs Fahrzeug und natürlich für den Sprit. Um hier zu einem seriösen Ergebnis zu kommen, begeben wir uns in die Vergangenheit – und ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Warum? Weil der Dollar immer eine fixe Größe bei der internationalen Berechnung von Preisverschiebungen gilt. Laut dem CPI Inflationsrechner hat sich die Kaufkraft zwischen 1973 und 2023 um 568,49% verändert. Sprich 1 Dollar 1973 entspricht 6,68 Dollar heute. Umgerechnet auf den durchschnittlichen Preis für einen Liter Normalbenzin 1973 dürfte er heute 1,99 Dollar betragen. Da sind wir aktuell ziemlich nah dran. Ja, der Sprit ist teurer geworden, allerdings nicht überproportional. Und das Auto selbst?

VW Golf 1 GTI Seite & VW Golf 8 GTI Seite in Fahrt

Der aktuelle Golf 8 kostet inflationsbereinigt heute nur unmerklich mehr als der Golf 1 damals im Jahr 1976.

Klassiker Golf

Hier nehmen wir uns den Golf als Beispiel. Dieser kostete 1976 rund 95.000 Schilling, was nach dem klassischen Umrechungskurs etwa 6.900 Euro entspricht. Gibt man diesen Wert in den Verbraucherpreisindex-Rechner der Statistik Austria ein, entspricht das einem heutigen Wert von 24.150 Euro. Der aktuelle Golf 8 kostet laut der Vergleichsplattform GOdrive.at ab 25.790 Euro. Das sind gut eineinhalb Tausender mehr, die aber wahrlich gut angelegt sind. Immerhin gab es anno ’76 keine serienmäßige Klimaanlage, Einparkhilfe, Touchscreen mit Smartphone-Anbindung und Keyless-Go. Von der Sicherheitsausstattung ganz zu schweigen. So gesehen ein richtig guter Deal.

Das Maß aller Dinge

Um diese Preissteigerungen in Relation zu setzen, gehen wir noch einmal auf den eingangs erwähnten Vollrausch ein. Auf dem Münchner Oktoberfest kostete das Maß Bier vor 50 Jahren 2,90 Mark, also etwa 1,50 Euro. Letztes Jahr musste man dort für ein Maß durchschnittlich 13,20 Euro berappen. Also wir bevorzugen da den Liter Benzin. Der ist billiger und man kommt, je nach Fahrzeug, ein ganzes Stück weiter.

Tabelle Preisveränderung Benzinpreis & Bierpreis

So hat sich der Spritpreis in den letzten 50 Jahren verändert. Inflationsbereinigt eigentlich kein Grund sich aufzuregen. Beim Wiesn-Maß sieht sie Sache da schon anders aus...