MG Cyberster von oben Seite/Heck
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MG bringt den ersten elektrischen Roadster

Cabrio fahren ist Balsam für die im Alltag oft geschundene Seele. Man steigt ins Auto ein, entledigt sich vom Dach und merkt erst jetzt, wie eingeengt man in so einem konventionellen Auto eigentlich ist. Es wird nicht nur der Kopf befreit, sondern auch der Geist. Der Fahrtwind streichelt das Haupthaar – wenn noch vorhanden. Man fährt nicht zwingend wohin, man fährt einfach. Der Weg ist das Ziel. Der Motorsound dringt ungefiltert … Stop! Genau hier unterscheidet sich der MG Cyberster nämlich von konventionellen Cabrios: Er fährt nämlich elektrisch.

Alle Autos von MG auch auf

Streng genommen wird der Cyberster nicht das erste vollelektrische Cabrio. Fiat bietet den 500e ohne Dach, dafür aber mit Dachholmen an. Mini verkauft aktuell ein elektrisches Cabrio, dessen Preis hoch ist, die Verfügbarkeit aufgrund der Limitation auf 999 Stück aber nicht. Fix ist, der Cyberster wird der erste elektrische Roadster mit klassischem Layout.

Lange Haube, kurzes Heck, kompakte Fahrgastzelle. Damit steht er in bester Markentradition, denn der Uropa dieses Elektroroadsters, der MG B, ist einer der wohl beliebtesten Klassiker überhaupt. Kaum ein Oldtimer-Event kommt ohne ihn aus. Der stärkste MG B wurde übrigens in MG C umgetauft. An dieser Stelle möchten wir auf den Anfangsbuchstaben des Cyberster hinweisen. Vielleicht besinnt sich MG ja bei der Serienversion auf die historische Nomenklatur. Apropos Serienversion – dieser entspricht das Konzept wohl zu 95 Prozent. Die Flügeltüren könnten dem Rotstift zum Opfer fallen, wobei hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Ansonsten wirkt das Fahrzeug produktionsreif.

MG Cyberster Front/Seite Flügeltüren offen

Im Sommer 2024 soll mit dem MG Cyberster ein elektrischer Roadster auf den europäischen Markt kommen. Ob es auch die Flügeltüren in die Serie schaffen?

Pioniere unter Strom

Es wäre nicht das erste Mal, dass die Chinesen elektrische Pionierarbeit leisten. Bereits mit dem MG 5 war man im letzten Jahr der erste Elektriker im ansonsten stets verbrennergetriebenen Kombi-Segment. Während so ein Kombi aber vor allem eine Kopfentscheidung ist, trifft der Cyberster in erster Linie ins Herz. Die Proportionen sind formvollendet, die Fronthaube ist so lang, dass sie auch als Smart-Parkplatz dienen könnte. Die Front ist schwungvoll, aber nicht übertrieben gezeichnet. Am Heck fallen die Rückleuchten im Stile des Union-Jack auf – und der riesige Diffusor. Das Dach besteht ganz klassisch aus Stoff und erlaubt dem MG so eine schlanke Bauweise.

MG Cyberster Heck/Seite

Die einen mögen am Heck Rückleuchten in Pfeiloptik erkennen – Traditionalisten sehen darin wohl eher eine Hommage an die britische Nationalflagge, den Union-Jack.

Über technische Daten lässt sich im Moment nur spekulieren. Durchgesickert ist, dass der Cyberster länger als 4,5 Meter sein wird. Damit wildert er größenmäßig im Bereich eines Jaguar F-Type. Das Leergewicht soll stets unter zwei Tonnen betragen. Hinterradantrieb ist gesetzt, kolportiert sind 314 PS für die Einstiegsvariante.

Ab jetzt: nur noch Gerüchte

Wer ganz oben ins Regal greift, wird wohl einen Motor pro Achse bekommen – insgesamt würden dann über 500 PS an allen vier Rädern zerren. Über Batteriekapazität, genaues Lieferdatum und Preise lassen sich derzeit keine seriösen Rückschlüsse ziehen. MG selbst kommuniziert nur, dass man beim Roadster nicht billig, aber auch nicht unerreichbar sein möchte. Wenn man sich die Preisgestaltung der bisher in Europa erhältlichen MG-Modelle als Referenz nimmt, klingt das auch glaubhaft.

MG Cyberster Seite halboffenes Verdeck

Langgezogene Frontpartie, zwei Sitzplätze und Stoffdach: Der MG Cyberster ist ein waschechter Roadster.

Fakt ist, dass der Elektromobilität ein echter Roadster fehlt. Denn ein emotionsgeladenes Fahrzeug ohne Dach ist für viele Verkehrsteilnehmer wesentlich Reizvoller, als die lokal emissionsfreien Supersportler mit vierstelliger PS-Zahl.

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