Französische Gene für den Opel Corsa.
Jeder kennt den Opel Corsa. Das ist weniger Vermutung als Fakt. Seit 1982 begleitet der Kleinwagen Stadtbewohner, Führerscheinneulinge und sonstige Autofahrer, die ein bodenständiges, kleines Auto suchten. Eines, das mit deutscher Qualität gebaut wurde - doch dann kam 2017 der Verkauf an den PSA-Konzern. Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie der Klassiker „Wir sind die Jungs von der Opel-Gang“ von den Toten Hosen auf französisch lauten würde? Vermutlich nicht, die Antwort auf diese Frage bekommen sie trotzdem: nous sommes les gars du gang opel! Klingt irgendwie komisch, hat aber Charme. Genauso wie der neue Corsa, der erstmals auf einer PSA-Plattform steht?
Fest steht, dass der Corsa noch nie so gut aussah, wie jetzt. Weniger Van, mehr Sport, die Karosserie ist ganze fünf Zentimeter niedriger als die des Vorgängers. Er wirkt dynamisch, aber eben nicht übertrieben athletisch - das dürfte der Plan gewesen sein. Der neue Opel Corsa wirkt nirgends deplatziert und hübsche eigentlich jeden Parkplatz auf. So soll es sein. In jedem Fall bleibt ihm die deutsche schnörkellosigkeit erhalten, die französische Verspieltheit lässt er voll und ganz seinen Plattformkollegen.
Flache Motorhaube, breiter Stand - der Corsa verabschiedet sich vom Van-Design und wird ein echter Hingucker.
Ganz Opel bleibt der Innenraum. Während seine Konzernbrüder sich mit speziellen Cockpitlayouts und bunten Materialmixen austoben, bleibt der Corsa sachlich und logisch - typisch deutsch also. Genauso fährt er sich auch: angenehm direkt, weit weg von französischer Sänfte. Das heißt aber nicht, dass der Corsa unkomfortabel ist. Vielmehr bedankt sich der kleine Opel bei jeder Kurve bei der strengen Diät, die PSA ihn eingebrockt hat. Ganze 100 Kilo leichter wuselt es sich einfach besser im Kurvengewirr.
Das Corsa Cockpit ist sportlich funktional und keineswegs verspielt.
Die Corsa-Welt begibt beim 75 PS Benziner, der Corsa Spaß beim 100 PS Turbo-Derivat. Den gibt es auch mit 130 PS, dann aber in Zwangsehe mit der 8-Gang Wandlerautomatik. Auch für Dieselliebhaber hat der Corsa ein Aggregat im Programm - einen 102 PS starken Vierzylinder. Der nominell stärkste Corsa trägt aber den Beinamen E und fährt mit Strom. 136 PS leistet er und 330 Kilometer kommt er mit einer Akkuladung - ebenso wie sein technischer Zwilling von Peugeot.
Der Corsa nutzt die Vorteile der französischen Mutter, bleibt aber deutsch genug, um Traditionalisten zu gefallen. Très bien.
Den Opel Corsa gibt es mit Benzinmotor, als Diesel und als Elektroauto.
