FINALE TESTPHASE FÜR RENAULT 5 PROTOTYP
Der neue Renault 5 im Härtetest: Im Rahmen eines umfangreichen Entwicklungsprogramms absolvieren neun Prototypen der rein elektrischen Neuauflage des Kultmobils umfangreiche Fahrversuche unter teils extremen Bedingungen. Plattform, Antriebsstrang und Batterie der Versuchsträger sind technisch identisch mit dem zukünftigen Serienfahrzeug. Nur das Äußere der Prototypen, auch „Mules“ („Maultiere“) genannt, entspricht dem Renault Clio. Kleines, aber wichtiges Detail ist die Klappe für die Ladedose, die auf den rein elektrischen Antrieb unter der Haube verweist.
Die finale Erprobungsphase für den kommenden elektrischen R5 erfolgt sowohl bei Wintertests auf Eis und Schnee in Arvidsjaur (Schwedisch Lappland) als auch bei Fahrten in den Renault Technikzentren Lardy bei Paris und Aubevoye in der Normandie. Das Renault Testzentrum Aubevoye verfügt über eine hochmoderne Infrastruktur, um die ganze Bandbreite an Alltagsbelastungen von Serienfahrzeugen zu simulieren: Auf 613 Hektar finden sich 35 Teststrecken mit einer Gesamtlänge von 60 Kilometern, 42 Prüfstände, 2 Windkanäle und 18 Korrosionskammern. Das weitläufige Gelände ist von einem 272 Hektar großen Waldgebiet umgeben, um die Prototypen vor neugierigen Blicken zu schützen.
Bei den Tests in Arvidsjaur im hohen Norden Schwedens werden die Fahrzeuge extremen Belastungen ausgesetzt. In nächster Nähe zum Polarkreis herrschen an manchen Wintertagen bis zu minus 30 Grad Celsius mit pausenlosem Wind. Der ideale Ort, um die elektrischen Renault 5 Prototypen auch unter widrigsten Bedingungen eingehend zu erproben. Dabei stehen nicht nur Elektromotor und Antriebsbatterie im Fokus, auch die Leistungsfähigkeit von Bordsystemen wie Heizung und Scheibenenteisung wird überprüft. Außerdem stellen die Entwicklungsteams sicher, dass Bremsen, Stoßdämpfer und das elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) auf Schnee einwandfrei funktionieren. Weitere Tests zielen auf die Bremsen ab, da schon feine Pulverschnee-Ablagerungen zu Fehlfunktionen führen können. Viele dieser Szenarien lassen sich in einer Testanlage nicht reproduzieren, sondern liefern erst unter Realbedingungen wertvolle Erkenntnisse.
„Mit den ersten Prototypen-Tests wollten wir ermitteln, ob die Entwicklungsrichtung stimmt, die wir beim neuen elektrischen Renault 5 bezüglich Komfort und Fahrverhalten eingeschlagen haben. Ohne zu viel zu verraten, spielt das neue Modell in der Topliga seines Segments. Ganz in der Tradition des Megane E-Tech Electric. Entsprechend motiviert werden wir die finale Abstimmung bis zur Markteinführung im nächsten Jahr fortsetzen“, sagt Jérémie Coiffier, Technischer Direktor der B-EV-Familie.
Der neue Renault 5 wird das erste Serienmodell auf Basis der CMF-B-EV-Plattform der Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi sein. „CMF“ steht für Common Module Family, „B“ für B-Segment und „EV“ für Elektrofahrzeug. Mit der neu entwickelten Technikbasis will der französische Automobilhersteller die wettbewerbs- und leistungsfähigste Plattform in der Kleinwagenklasse bereitstellen. 70 Prozent der Teile stammen von der CMF-B-Plattform, auf der Clio und Captur aufbauen.
Im Vergleich zum Renault Zoe E-Tech Electric ist die CMF-B-EV-Plattform 30 Prozent günstiger in der Herstellung. Das modulare Konzept ermöglicht die Entwicklung einer neuen Generation von Elektrofahrzeugen mit unterschiedlichen Spurbreiten und Radständen, die verschiedene Karosserietypen und -formen zulassen. Wie der Megane E-Tech Electric wird auch der künftige Renault 5 in seinem Segment Maßstäbe für Dynamik und Fahrspaß setzen. Das Fahrwerk verfügt über eine Mehrlenker-Hinterachse, wie sonst nur in höheren Fahrzeugklassen üblich, und einen niedrigeren Schwerpunkt dank der im Fahrzeugboden integrierten Batterie.
Hierzu Delphine De Andria, Leiterin der Produktentwicklung im B-EV-Segment: „Die neue CMF-B-EV-Plattform bietet enormes Potenzial, denn sie ermöglicht beim künftigen Renault 5 viel Fahrspaß und trägt zur hohen Wettbewerbsfähigkeit in der Kompaktklasse bei.“