Der Volkswagen ID.4 GTX als sportliches E-SUV.
Der Volkswagen ID.4 ist ein Auto, das zeitgemäßer nicht sein könnte. Der vibrationslose Elektroantrieb sorgt weder für Lärm- noch Abgasemissionen – und ist damit gleichermaßen komfortabel wie grün. Außerdem ist der ID.4 in einem Fahrzeugsegment beheimatet, das gekonnt am oberen Ende des Trendbarometers tänzelt – dem der Kompakt-SUVs. Designmäßig hat man sich bei Volkswagen ebenfalls etwas überlegt – der ID.4 ist zeitlos auf der einen und futuristisch auf der anderen Seite. Trotzdem gibt es Menschen, denen noch etwas fehlt – eine Prise Sportlichkeit zum Beispiel. Oder auch vier angetriebene Räder.
Was bedeutet denn das X?
Für ebenjene gibt’s jetzt den VW ID.4 GTX. Es ist kein Zufall, dass das legendäre Sportlabel GTI nur einen Buchstaben weit entfernt ist – wobei auch GTX historisch vorbelastet ist. Das 80er-Jahre-Disco-Coupé Scirocco gab es ebenfalls als GTX. Allerdings schlüsselt Volkswagen die flotten drei Buchstaben heutzutage anders auf: GT eben für Sport, das X steht für den Allradantrieb.
Der sorgt dabei nicht nur für stetes Vorankommen auf jedem Untergrund und bei jedem Wetter, er sichert auch die Erreichbarkeit entlegenerer Regionen und macht in der heimischen Berglandschaft einen schlanken Fuß. Gar nicht schlank ist die Anhängelast. Ungebremst schafft der ID.4 GTX eine dreiviertel Tonne – gebremst sind es sogar 1.200 Kilogramm. Das ist sicherlich ein Plus für Pferde- und Wohnwagenbesitzer sowie für Kroatienurlauber mit Boot.
Geht der auch gut?
Der Allradantrieb hilft aber auch beim sportlichen Fahren – bei knapp 300 PS und sofort einsetzenden 460 Newtonmetern Drehmoment ist ein Traktionsplus sicherlich von Vorteil. Nur 6,2 Sekunden braucht der Volkswagen ID.4 GTX auf Landstraßentempo. Dabei ist er exakt so schnell wie ein Golf 8 GTI. Doch nicht nur im Sprintduell finden sich Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Alltagssportlern.
Beispielsweise borgt sich der Elektriker das Wabendesign für Karosseriedetails aus und auch die roten Ziernähte stellen eine Referenz zum kultigsten aller Gölfe dar. Natürlich folgt auch das Topmodell der klaren Linienführung des Basismodells. Zusätzlich sind beim GTX die Seitenschweller in Wagenfarbe lackiert, Dach und Heckspoiler tragen glänzendes Schwarz. Die 21 Zoll großen Alus kosten zwar Aufpreis, sind aber ein Garant für den großen Auftritt – unter Umständen auch am Wörthersee.
299 PS, 460 Newtonmeter, schneller Standardsprint – im Kern sind es aber pragmatische Daten und Fakten. Die eigentliche Aufgabe des Wolfsburger Chefelektrikers ist aber die Emotionalisierung der VW-Elektroflotte – und die Weichenstellung des dynamischen, elektromobilen Fahrens. Und kann er das? Ja! Flotte Kurven nimmt der GTX dank seiner direkten, nicht zu leichtgängigen Progressivlenkung optimal. Der tiefe Schwerpunkt der 77 Kilowattstunden großen Batterie sorgt trotz eines Leergewichts von über zwei Tonnen für eine gute Straßenlage. Spaß macht er also. Wenn man sich aber auf den Effizienzgedanken fokussiert, kommt man mit dem ID.4 GTX nach WLTP sogar knapp 480 Kilometer weit.
Das GTI-Label hat in den Herzen der Benzinbrüder einen fixen Platz, den das GTX-Label gerne bei den Elektrojüngern hätte. Mit gutem Antritt, dezenten Details und einem guten Fahrwerk stehen die Chancen dafür aber nicht schlecht.