Der Renault Arkana als preiswertes SUV-Coupé.
SUV-Coupés erobern unsere Straßen – und die Schauräume der Händler. Wer als Hersteller etwas auf sich hält, hat ein SUV-Coupé im Portfolio. Die Franzosen lassen sich nicht lumpen und bringen mit dem Renault Arkana eines der ersten Hochsitzcoupés für die breite Masse.
In einem kurzen Gespräch mit Renault Generaldirektor Thilo Schmidt über den Arkana fällt überdurchschnittlich oft das Wort „Demokratisieren“. Und tatsächlich, beim Studieren des Marktes der aktuell angebotenen SUV-Coupés fällt eines auf: Bisher sind eigentlich nur Premiumhersteller vertreten, was den Kundenkreis doch ziemlich exklusiviert. Jetzt darf sich aber auch ein SUV eines Massenherstellers den blechernen Nadelstreif überstülpen – und siehe da, er passt wie angegossen. Der Arkana ist eigentlich der Erste seines Segments, dessen Konfektionsschnitt als Slim-Fit durchgeht.
Maßarbeit
Renault interpretiert das an sich recht schwierige Thema äußerst geschmackvoll, lässt den Arkana zwar SUV-typisch wuchtig daherkommen, aber behält ihm eine optische Leichtigkeit. Aus manchen Blickwinkeln kommt er fast zierlich daher. Das beginnt schon bei der Lichtsignatur – bei Renault in charakteristischer C-Form. Die großen Kühleröffnungen unterstreichen den dynamischen Grundton. Die hohe Fensterlinie findet im geschwungenen Dach einen würdigen Abschluss und die ausgestellten Radhäuser sowie das Leuchtband betonen die Breite des Arkana. Die Karosserie macht einiges her.
Innenfutter
Im Arkana fällt erst einmal die dem Fahrer zugewandte Mittelkonsole auf. Die Multimediabedienung ist grafisch hochwertig gelöst und lässt sich intuitiv bedienen. Das Hochkant-Format des 9,3 Zoll-Touchscreen erinnert nicht grundlos an Smartphones oder ein iPad. Wenn wir schon über ein gutes Format reden – der Kofferraum hat so eins. Unter den Heckdeckel passen mindestens 513 Liter bis knapp 1.300 Liter. Platz haben aber auch die Personen an Bord, und das ist gar nicht so selbstverständlich. Die Achillesferse bei Autos mit solch einer Dachform ist das Platzangebot auf der Rückbank – passt im Falle des Arkana aber auch für Menschen jenseits der ein Meter achtzig. Trotzdem sitzt man lieber vorne, denn der Arkana fährt recht beschwingt. Das hängt mit dem geringen Leergewicht zusammen, was wiederum mit dem Verzicht auf Allradantrieb zusammenhängt. Abstriche muss man trotzdem keine machen, denn mit 20 Zentimetern Bodenfreiheit kann man schon g‘scheit über die Feldwege heizen.
Apropos Feldweg – Autonarren wird der Name Arkana schon ein Begriff sein. Renault bietet am russischen Markt schon seit 2019 ein SUV-Coupé mit diesem Namen an. Gut für uns Mitteleuropäer – mit diesem Arkana hat unserer relativ wenig zu tun. Während Genosse Arkana auf der Plattform des Dacia Duster steht, basiert Monsieur Arkana auf der modernen Architektur des neuen Captur II. Diese wurde allerdings verlängert, sodass der Arkana größenmäßig zwischen Kadjar und Koleos gustiert.