Der Q5 Sportback als viertes SUV-Coupé von Audi.
Ganz ehrlich, so richtig viel Sinn ergibt das Konzept eines SUV-Coupés nicht. Trotzdem werden sie gekauft, als gäbe es keinen Morgen. Und keine Krise. In jedem Fall hat jeder Hersteller zumindest eines davon im Programm. Bei Audi sind es jetzt vier.
Nachdem Q8, Q3 und e-tron jeweils das Sportback-Siegel und damit Aufsehen gewonnen und geringfügig Kofferraumvolumen verloren haben, ist jetzt der Q5 an der Reihe. Klar, die Dachlinie fällt, aber was ändert sich noch? Da gibt es einmal den Kühlergrill, den Audi adaptiert hat und neue Rückleuchten mit OLED-Technologie, die sogar personalisierter sind. Optisch nicht wirklich nachvollziehbar, aber durchs Maßband belegt ist der Längenzuwachs um sieben Millimeter. eBreite, Höhe und Radstand sind ident mit dem klassischen Q5. Der Hauptunterschied zum konventionellen Q5 macht sich tatsächlich im Fahrbetrieb bemerkbar. Der Sportback ist zackiger abgestimmt, giert dank serienmäßigen Sportfahrwerks nach Kurven.
Am besten zum dynamischen Charakter passt natürlich die Topmotorisierung. Die liefert in diesem Fall der SQ5 mit seinem Dreiliter Diesel und 341 PS und 700 Newtonmetern Drehmoment. Auch sonst dominieren die Selbstzünder unter der Sportback-Motorhaube – mit 163 bis 286 PS decken sie eine große Leistungsspanne ab. Genau mittig davon präsentiert sich der 265 PS starke Benziner. Bis auf den Einstiegsdiesel werden übrigens stets alle vier Räder angetrieben.
Und innen?
Vorne sitzt es sich natürlich genau so, wie in jedem anderen Q5. Die Materialien sind hochwertig, die Verarbeitung ebenso – da ist Audi Weltmeister und diesen Titel geben sie so bald nicht her. Die Bedienung an sich ist durchwegs logisch, die Einsparung des Dreh-Drück-Reglers schmerzt nur anfangs. Das Infotainmentsystem wird ausschließlich über den 10,1 Zoll Touchscreen gesteuert. Oder via Sprachassistent. Zum Drücken selbst kommt man aber auch noch, zum Beispiel bei der Wahl von Temperatur oder Fahrmodus. Auf der Rückbank gibt es trotz abfallender Dachlinie keinen Grund zur Bedrängnis – normalgroße Erwachsene reiben ihr Haupthaar vermutlich selten am Audi-Dachhimmel. Der Kofferraum hat sich im Vergleich mit dem normalen Q5 nur um zehn Liter verkleinert – fasst jetzt also 510 Liter, die Rückbank nach vorne geschoben erhöht sich das Volumen auf 570 Liter. Umgeklappt sind 1.480 Liter drin.
Geschmack kann man kaufen
Tatsächlich lässt sich kein Grund ausmachen, warum der Schrägheck-Q5 unpraktischer sein sollte. Damit bleibt es einfach eine Frage des persönlichen Geschmacks, welcher Q5 der Richtige ist. So richtig Sinn ergibt der Sportback zwar nicht, Unsinn ist er aber auch keiner.