Peugeot 9X8 Front
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Der Peugeot 9X8 will in der WEC angreifen.

Man vergisst oft, dass sich Peugeot nicht nur als sehr erfolgreicher Hersteller für Serienfahrzeuge präsentiert, sondern dass die Sportdivision der Franzosen bereits auf enorme Erfolge auf den Rennstrecken der Welt zurückblicken kann. Dabei wurden allerdings nicht Straßenfahrzeuge zu Rennfahrzeugen umgebaut, Peugeot wagte sich gleich an die Prototypen-Klasse. Mit dem legendären Peugeot 905, der 1992 und 1993 das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewinnen konnte, und dem Peugeot 908, der im Jahr 2009 beim französischen Klassiker als Erster über die Ziellinie fahren konnte, rollt der nun angekündigte Peugeot 9X8 in große Fußstapfen – Pardon, Spurrillen.

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Nachdem sich quasi alle Hersteller aus der Prototypen-Klasse verabschiedet hatten, musste die FIA und der ACO reagieren, weshalb die neue Kategorie der Le Mans Hypercars nun die bestehenden LMP1-Fahrzeuge ablöst. Die größere Flexibilität, die das neue technische Reglement des Sports in Bezug auf die Aerodynamik zulässt, erlaubt radikales neues Denken, das die Entstehung innovativer Fahrzeuge begünstigt und den Designteams die Möglichkeit gibt, einen noch größeren Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Somit wurde die WEC für eine ganze Reihe an Marken wieder interessant, so auch für Peugeot. Die Ingenieur- und Designerteams der französischen Marke haben diese Gelegenheit effektiv genutzt, um neue kreative Prozesse zu erfinden und sich von etablierten Regeln zu lösen, um ein Hypercar eines neuen Genres zu produzieren.

Der Name 9X8 des Hypercar-Renners kommt nicht von ungefähr. Die Ziffer 9 setzt die Serie fort, die der Hersteller für seine letzten hochkarätigen Langstrecken-Rennwagen verwendete, das X verweist auf die Allradtechnik und den Hybridantrieb, der zum Einsatz kommt. Die Ziffer 8 wiederum ist die Kennzeichnung der aktuellen Serienfahrzeuge, die Peugeot derzeit am Markt anbietet. Was den französischen Sportler allerdings von den anderen bereits vorgestellten LMH-Fahrzeugen abhebt, ist sein einzigartiges Aussehen. Neben den markentypischen Lichtsignaturen an Front und Heck in Krallen-Optik sticht besonders das neue beleuchtete Markenlogo an der Front hervor. Das Selenium Grau und die Kontrastfarben in Acid Grün/Gelb an der Karosserie und am Cockpit greifen die Farbgebung der neuen Peugeot Sport Engineered Linie auf.

Außergewöhnlich wird’s am Heck. Hier fungieren die bereits erwähnten Heckleuchten zusätzlich als Aerodynamik-Komponente und umranden einen breiten Diffusor, über dem der Spruch „We didn’t want a rear wing“ geschrieben steht. Kein Heckflügel also. Aber warum? „Der Verzicht auf einen Heckflügel am PEUGEOT 9X8 ist ein großer, innovativer Schritt“, sagt Stellantis Motorsport Director Jean-Marc Finot. „Wir haben einen Grad an aerodynamischer Effizienz erreicht, der es uns erlaubt, auf dieses Detail zu verzichten. Fragen Sie aber nicht, wie! Wir haben die Absicht, das so lange wie möglich geheim zu halten.“ Was aber nicht geheim ist, ist die Tatsache, dass der Verzicht auf den Heckflügel die Freiheit ermögliche, eine schlanke Silhouette zu entwerfen. Und Experten wissen, dass ein schlankes Fahrzeug weniger Luftwiderstand erzeugt, was sich auf der Mulsanne-Geraden sicherlich positiv auswirkt.

Was spielt sich aber unter der Motorabdeckung ab? Hier setzt Peugeot auf einen 2,6 Liter großen V6-Benziner mit zwei Turboladern, der mit einem 200-Kilowatt-Elektromotor an der Vorderachse gekoppelt wird. Der Verbrenner alleine erreicht eine Leistung von 680 PS, wie hoch die Leistungsabgabe letztendlich sein wird, entscheidet die Balance of Performance, die für jedes Hypercar in jedem Drehzahlbereich genau definiert wird. Das erste Rollout ist noch im Jahr 2021 geplant, der Einsatz des Peugeot 9X8 in der WEC ist vorerst bis 2025 geplant.

Doch wer darf den Peugeot 9X8 pilotieren? Beim Debüt am 12. Juni 2022 in Le Mans werden zwei Fahrzeuge eingesetzt. Neben Kevin Magnussen, Gustavo Menezes und Jean-Eric Vergne werden auch Paul Di Resta, Loic Duval und Mikkel Jensen in die Lenkräder greifen.

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