Audi wertet den A3 weiter auf
Was haben Erstkommunion, Firmung und Hochzeit gemeinsam – abgesehen vom religiösen Hintergrund? Bei diesen Feierlichkeiten putzt man sich so richtig raus. Die Schuhe werden glänzend poliert, Parfum wird aufgetragen und das Hemd hat weniger Falten als Cher. Man ist einfach die beste Version seiner selbst. Das trifft auch auf den Audi A3 zu, der sich zwar im Konzernregal bedient, das aber gekonnt stilsicher und fesch umsetzt. Natürlich kommt es vor allem auf die inneren Werte an, aber an einer schönen Aufmachung ist nie etwas falsch.
Blicken wir ins Jahr 1996, denn da wurde mit dem Audi A3 der erste Luxuskompakte gezeigt. Großzügig gerundet sind das knapp drei Jahrzehnte, die man dem Ingolstädter heute kaum ansieht. Chapeau an dieser Stelle. Eigentlich war der A3 damals schon wegweisend, immerhin waren die Problemstellungen vor der Jahrtausendwende ähnlich zu den heutigen: Parkplätze und "Innenstadtgasserln" werden auch weiterhin nicht größer und eine kompakte Karosserie ist in der Regel leicht und damit auch effizient. Aber kann Audi die Erfahrungen aus knapp dreißig Jahren A3 auch umsetzen?
Wie anfangs erwähnt, achten wir einmal ganz ungeniert auf Oberflächlichkeiten. Überraschungen? Fehlanzeige. Eigentlich sehen wir genau das, was wir uns von einem A3 erwarten – das typisch sportlich-elegante Audi-Design mit citytauglichen Abmessungen. Der Single-Frame-Kühlergrill ist nun ein bisschen flacher und breiter. Darunter ein Frontspoiler, der gemeinsam mit dem recht ausgeprägten Diffusor am Heck für mehr Dynamik im Blech sorgt. Die Seite trägt die zeitlosen A3-Sportback-Proportionen.
Allstreet
Als zusätzliches Derivat bietet Audi für die Großstadtabenteurer unter uns nun eine neue A3-Variante namens allstreet. Die ist ein bisschen höher, rustikaler und versprüht damit ein gewisses SUV-Flair. Für Individualität ist auch gesorgt, denn man kann bis zu vier verschiedene Tagfahrlicht-Signaturen auswählen. Das ist zwar nicht lebensnotwendig, aber ziemlich cool. Außencheck? Abgehakt! Wie sieht’s denn innen aus? Hier trägt die Luxusidee des ersten A3 nach wie vor Früchte. Das Grundlayout, also das virtuelle Cockpit, das große, zentrale Mitteldisplay und die Sensortasten fürs Licht kennen wir von den Plattformbrüdern. Der A3 überrascht dann aber doch mit haptischen Details die begeistern. Zwei Reihen klassische Knöpfe stehen für die Bedienung der Klimaanlage, Parkassistenten und Fahrmodi parat.
Hervorragend – und nachhaltig
Apropos zwei Reihen: In beiden Sitzreihen sitzt es sich, wie erwartet, hervorragend – und nachhaltig. Denn die Textilsitzbezüge des Audi A3 bestehen zu 89 Prozent aus recycelten PET-Flaschen. Das macht 45 Flaschen pro Sitz und 62 Flaschen für die Auskleidung des 380 Liter großen Kofferraums. Unter der Motorhaube geht es recht vernünftig zu – noch! Aktuell ist der A3 ausschließlich mit dem Zusatz "35", also mit 150 PS entweder als Diesel oder Benziner, zu haben. Weitere Motorvarianten folgen, darunter auch der Plug-in-Hybrid und der Krawallmacher S3 mit 333 PS.